4.3. Die Rolle
      des Körpers

"Es sieht so aus, als sei die Zeit der endlosen Diskussionen vorbei. Also: Lieber hin zum gemeinsamen Erleben."
(ANM: Bochsler/Storrer, Talking Technoheads II, 175)

Im folgenden Abschnitt soll die Rolle des Körpers in der Techno-Kultur dargestellt werden. Der Körper soll mit Judith Butler nicht im Sinne eines bloßen Mediums oder Instruments verstanden werden, "das nur äußerlich mit einem Komplex kultureller Bedeutungen verbunden ist". (ANM: Butler, Unbehagen 26) Daher muß seine historische Konstruiertheit, die die Möglichkeit der Veränderung und Modellierbarkeit des Körpers einschließt, mitberücksichtigt werden, die es erst ermöglicht, die Spezifik der Funktion der Körper im Rahmen der Techno-Kultur zu ermessen.

Darauf aufbauend soll es darum gehen, auf der Basis von Michael Kerkmanns These: "Hier wird Musik als Erfahrung für den ganzen Körper gesetzt und diese Erfahrung kann man sprachlich, also zeitlich nachgeordnet, nicht in ausreichendem Maáe vermitteln" (ANM: Michael Kerkmann, Paroles, Polkas und Parolen, in: Spex 11-96, S. 34) zu untersuchen, in welchen Funktionen die Körper in die Alltagspraxen in der Techno-Kultur eingebunden sind.

Hieraus soll eine Tendenz abgeleitet werden, die sich zunächst unter einer allgemeinen Bewegung der Dezentrierung und Destabilisierung identitärer Subjektentwürfe fassen läßt.