Modell »Doris«.

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Zur Kritik neoliberaler Geschlechterpolitiken aus gouvernementalitätstheoretischer Sicht
Katharina Pühl & Steffi Wöhl

 

 

 
     
Abstract ende
 

Die Beharrlichkeit bestehender Geschlechterhierarchien bzw. tradierter Geschlechterverhältnisse und damit verbundener Nachteile ist auch unter der rot/grünen Regierungskoalition nicht wesentlich verändert worden. Immer noch leisten Frauen den Großteil unbezahlter, reproduktiver Arbeit, pflegen Familienangehörige, arbeiten oft im Rahmen eines »Familieneinkommens« prekär, engagieren sich selbstverständlicher ehrenamtlich und stehen im Alter finanziell auf wesentlich wackligeren Beinen als Männer.

Andererseits werden Geschlechterverhältnisse aber auch auf produktive Weise gestaltet: Mittlerweile gibt es die »Homo-Ehe«, Elternzeit, aber auch die Hartz-Beschlüsse und die Riester-Rente. Haben diese zu einem veränderten Bild im Geschlechterverhältnis geführt und Arbeit umverteilt? Führen sie weg von der »Hausfrauenehe« und zu einer Anerkennung verschiedenster Lebensformen? Wir wollen an einigen programmatischen Schriften nachvollziehen, wie Geschlechterverhältnisse in diesen fort-, um- und damit auch neu festgeschrieben wurden.

Hat sich dabei ein neuer gesellschaftlicher Konsens herausgebildet, der einen »aktivierenden« Staat und ein selbstverantwortliches Subjekt mit sich bringt?
Wir vertreten die These, dass im Rahmen der Aushandlung neuer gesellschaftlicher »Konsense« Geschlechterverhältnisse Varianzen zulassen bzw. ermöglichen, gleichzeitig aber auch alte Asymmetrien neu befestigen. Denn für die Reorganisation von Arbeit werden zwar Aktivität und Eigeninitiative der Bürger/innen groß geschrieben, die geschlechtsspezifischen Selektivitäten und Stereotypen jedoch keineswegs eliminiert.

 
 
  Führe mich sanft …
// Die Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden //
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