Y'en a marre – Wir haben genug!
Grenzbeobachtungen des Staatsprojekts Europas im Hip-Hop Senegals

"Y'en a marre" ist im Senegal zu einer bedeutenden politischen Jugendbewegung geworden. Aber auch diesseits des Mittelmeeres haben wir die Schnauze von der Europäischen Migrationspolitik voll. Wir wollen die Grenze gehörig zum Tanzen bringen, aber tun dies aus sehr unterschiedlichen Perspektiven: ob musikalisch oder sprachlich, praktisch oder theoretisch, in jedem Falle politisch und auch kontrovers.

Wir, das sind an diesem Abend neben nitribitt frankfurter ökonomien, unsere Gäste:
  • Nannette Abrahams, Sozialwissenschaftlerin an der Goethe-Uni und Mitbegründerin von Frei[T]räume e.V. Hamburg
  • Moussa Cire Dia, Aktivist von Africulturban, einem Hip-Hop-Projekt aus den Banlieues von Dakar sowie
  • Sonja Buckel und Jens Wissel, Sozialwissenschaftler_innen am Institut für Sozialforschung in einem Forschungsprojekts über das Staatsprojekt Europa
Matador ein bekannter senegalesischer Rapper und Gründer der kulturaktivistischen Organisation Africulturban macht bereits seit Jahren einen aktivistischen Hip-Hop, der sich kritisch mit den politischen Verhältnissen im Senegal auseinandersetzt. Migration ist in den Songs stets präsent. Er rappt uns ins Bewusstsein, dass das Recht auf Mobilität mehr als nur die Übersiedlung ins "gelobte Land" bedeuten kann.

Von der anderen Seite her versucht ein kritischer Blick auf das Staatsprojekt Europa, die Kräfteverhältnisse, Entstehungsbedingungen und Widersprüche, die das europäische Grenzregime hervorbringen, sichtbar und damit in vielen kleinen Kämpfen auch verschiebbar zu machen. Dies bedeutet, nicht nur die europäische Migrationspolitik zu hinterfragen, sondern auch die Praxis der Grenzziehung allgemein.

In Texten, Songs und grenzüberschreitenden Praktiken falten sich lokale und globale Widerstandsbewegungen zu einem neuen transnationalen Raum, den wir an diesem Abend erkunden wollen. Listen to the sound.

Montag, 1. Juli 2013, 20 Uhr
Kommunikationszentrum (KOZ)
Bockenheim Campus, Mertonstraße 26-28
Übersetzung Philippe Kersting

Y'en a marre - Wir haben genug!