TAIKON – die Martin Luther King von Schweden
TAIKON ist das beeindruckende Porträt einer der wichtigsten Menschenrechtsaktivistinnen im Europa des 20. Jahrhunderts: Katarina Taikon. Oft als Martin Luther King von Schweden bezeichnet,
lernte sie Lesen und Schreiben erst mit Ende Zwanzig und wurde zu einer der meistgelesenen Autorinnen Schwedens. Taikon war Kaldara-Romni, führend in der Rom*nja-Bürgerrechtsbewegung ihres
Landes, Schriftstellerin und Schauspielerin, die vor allem mit der Buchreihe Katizi Bekanntheit erlangte – basierend auf ihren eigenen Erfahrungen als Roma-Kind im Waisenhaus.
Anhand von fesselndem Archivmaterial und Gesprächen mit Freund*innen, Wegbegleiter*innen und Familie skizziert der Film das dramatische Leben von Katarina Taikon: ihren Kampf für die
Umsetzung der Bürgerrechte der Rom*nja in Schweden, ihren politischen Aktivismus, ihre Kampagnen und ihre Bücher. Mit ihrer Arbeit zielte sie darauf, ein Bewusstsein für die
Lebensbedingungen und Diskriminierung von Rom*nja, insbesondere den fehlenden Zugang zu Bildung und Wohnraum, zu schaffen. Taikons Kampf in den 60er-Jahren war sehr erfolgreich, doch sie
wurde auch zum Ziel bösartiger Angriffe. TAIKON erzählt nicht zuletzt von der Entstehung des modernen schwedischen Wohlfahrtsstaates und von der einen Gruppe, die darin keinen Platz hatte:
die Minderheit der Rom*nja.
Die Filmveranstaltung mit anschließender Diskussion ist Teil der Reihe "Revision. Rom*nja-Bürgerrechtsbewegung und Kämpfe gegen Antiziganismus", die die
Kinothek Asta Nielsen e.V. in Kooperation mit Mal Seh'n Kino, Nitribitt – Frankfurter Ökonomien, Förderverein Roma e.V.,
Forschungsstelle NS-Pädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Pupille – Kino in der Uni und RomaTrial e.V. von April bis Juni 2019 organisiert.
Mittwoch, 24. April 2019, 20 Uhr
Mal Seh'n Kino, Adlerflychtstr. 6, Frankfurt
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