Über Brot und etwas zum Draufstreichen

Ein Beitrag zur Wiederbelebung der Schnittchenkultur

Schnittchen "Ebert"

Ein Rezept für den preisbewußten Esser, der aber dennoch nicht auf Genuß verzichten mag. Wir nehmen ein zwei Tage altes, möglichst billiges Graubrot (Weizenmischbrot) und schneiden es in fingerdicke Scheiben. Die Hälfte der Scheiben bestreichen wir sehr dünn mit Margarine und decken sie anschließend mit den unbestrichenen Scheiben ab. Nach Belieben können die Schnitten noch in der Mitte geteilt werden. Als Getränk zu diesen nahrhaften und preiswerten Schnittchen empfehlen wir Muckefuck oder Leitungswasser.

Schnittchen "Noske"

Eine üppigere Variante des ersten Rezeptes. Auch hier bilden sparsam mit Margarine bestrichene Graubrotscheiben die köstliche und nahrhafte Grundlage. Wir belegen sie mit Blutwurst - wobei wir an Festtagen gerne auch Zungenblutwurst verwenden können - und garnieren die Schnittchen mit in Scheibchen geschnittenen Salzgurken. Als passendes Getränk bietet sich Bier (Export) an.

Schnittchen "Thälmann"

Und hier eine maritime Version unserer Schnittchen für den kleinen Geldbeutel. Wir belegen die nun schon bekannten Graubrotscheiben, nachdem wir sie wieder dünn mit guter Margarine bestrichen haben, mit in Stücke geschnittenen Salzhering. Als Garnitur eignen sich Zwiebelringe, Salzgurken sowie hartgekochtes Ei (Achtung: ein wenig teurer!). Wahlweise können anstelle des Salzherings auch Rollmops oder Bismarckhering verwandt werden. Als Getränk möchten wir auch hier eine Flasche Bier empfehlen.

Schnittchen "Morgenrot"

Dieses leckere vitaminreiche Schnittchen werden ganz besonders VegetarierInnen zu schätzen wissen, wir möchten es aber auch allen anderen gesundheitsbewußten EsserInnen wärmstens ans Herz legen. Als Grundlage wählen wir hier ein kräftiges Mehrkornbrot, wobei die Scheiben ruhig etwas dicker ausfallen können. Nach Belieben können die Schnitten mit etwas Margarine oder auch Butter bestrichen werden. Falls jedoch auf eine fettarme Ernährung Wert gelegt wird, kann darauf auch verzichtet werden. Der Belag besteht aus Tomatenscheiben, die Garnitur aus hartgekochtem Eigelb, das wir in Form einer aufgehenden Sonne auf den Tomaten anordnen. Als Getränk wählen wir hier einen wohlschmeckenden Kräutertee.

Schnittchen "Dschugaschvili"

Ein exotisches Rezept, das sich besonders dann anbietet, wenn am Abend zuvor ein Schaschlik bereitet wurde. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen wir zunächst einige Spießchen zubereiten. Dafür benötigen wir in Scheiben geschnittene Nierchen, die wir abwechselnd mit dünnen Speckscheiben auf Schaschlikspießchen stecken und anschließend dreißig Minuten im auf zweihundert Grad vorgeheizten Backofen garen. Wir lassen die Nierenspießchen abkühlen und geben sie dann zusammen mit Tomaten- und Zwiebelscheiben in ein aufgeschnittenes Fladenbrot. Dazu reichen wir grusinischen Cognac oder auch ein Gläschen Wodka.

Schnittchen "Schicklgruber"

Hier ein vegetarisches Rezept, für alle die gerne Süßes essen. Wir wählen ein möglichst dunkles und schweres Vollkornbrot - so wie es nur deutsche Bäcker zuzubereiten wissen - und schneiden daraus fingerdicke Scheiben. Diese bestreichen wir dick mit Nutella und bestreuen sie mit schwarzbraun gerösteten Haselnüssen. Als Getränk eignet sich Kräutertee, zubereitet aus Pflanzen, die wir eigenhändig in den heimischen Fluren und Wäldern gesammelt haben.