> Zum Aufruf 15.2.
> > Stefanie Haenisch 5.1.2003
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> > An die Attac-Rats-Mitglieder,
> > An die Mitglieder des Ko-Kreises von Attac D
> > An die Freunde in der AG Globalisierung und Krieg
> > An die Frankfurter Attacies
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> > Liebe Mitstreiter, ich habe auf der Web-Seite des Friedensratschlags einen
> > Aufruf für die bundesweite Demo gegen den Irak-Krieg
> > gefunden, der an Weihnachten ins Netz gestellt wurde. (www.friedensratschlag.de)
> > Ich hoffe sehr, dass das nicht der endgültige Aufruf ist, sondern noch
> > Änderungen möglich sind.
> > Ich sehe den gravierenden Fehler darin, dass der Aufruf so angelegt ist,
> > dass sich große Teile von Kriegsgegnern ausgeschlossen fühlen müssen.
> > Wir wollen doch für diese Demonstration nur Menschen und Organisationen
> > (außer faschistischen Organisationen) mobilisieren, die nicht überhaupt und immer
> > Kriegsgegner sind, sondern die gegen diesen anstehenden, drohenden
> > Irak-Krieg der USA sind.
> > Sonst ist doch völlig ausgeschlossen, dass dieser Krieg verhindert oder gestoppt werden kann.
> > Es werden aber als zwei Eintrittsbedingungen gestellt, die enorme Hürden
> > legen und zudem nicht der Wahrheit, bzw. der Realität
> > 1. Das Zitat zu Beginn des Aufrufs:
> > Es ist ein erfundenes Zitat - und da wo es nicht erfunden ist, ist es verfälscht.
> >
> > Mit dem Zitat wird behauptet, die Abschlussversammlung der sozialen
> > Bewegungen auf dem ESF hätte beschlossen:
> > "Wir demonstrieren an diesem Tag in den Hauptstädten unseres Kontinents für
> > den Aufbau einer anderen Welt."
> > Das hat sie nicht - es wurde ein Aufruf zur Organisierung riesiger
> > Demonstrationen gegen den Irak-Krieg beschlossen. Dieser
> > zitierte Satz steht in keiner der beiden verabschiedeten Resolutionen !! Er ist erfunden!(www.dsf-gsf.de)
> > Im zweiten zitierten Satz, der nicht aus der Anti-Kriegs-Resolution stammt,
> > sondern aus der Resolution, die das gemeinsame Programm der europäischen
> > sozialen Bewegungen für 2003, wird weggelassen, dass in der erstrebten
> > andere Welt auch kein Platz für Homophobie ist. Ging das zu weit?
> >
> > Ich bin für die ersatzlose Streichung dieses erfundenen
> > und verfälschten Zitats: wir können uns nicht an der Verbreitung falscher
> > Aussagen über das ESF
> > beteiligen. Wir sollten alles tun, dass wir zusammen mit allen Menschen
> > und Organisationen (außer faschistischen Organisationen), die
> > gegen den Irak-Krieg sind, demonstrieren und nicht nur mit denen, die für eine andere Welt sind.
> > Ein Aufruf muss diesem Interesse entsprechen.
> >
> > 2. Der letzte Satz des Absatzes, der mit "Ein neuer
> > Golfkrieg" beginnt,
> > macht Aussagen, die nicht der Realität entsprechen. "Wir sind solidarisch
> > mit den Menschen im Irak in ihrem Widerstand gegen Krieg und Diktatur."
> > Menschen, die im Irak Widerstand gegen Krieg, sowie Diktatur leisten, sind
> > nicht zu erkennen, aber Menschen die gegen diesen Krieg sind, auch
> > zusammen mit dem Diktator Hussein. Sind wir nicht solidarisch mit
> > diesen Menschen ?
> > Wollen wir ernsthaft Irakern, die hier leben sagen, nur wenn Deine Verwandten
> > gegen Hussein Widerstand leisten, stellen wir uns bei diesem Krieg an
> > ihre Seite ? Hier in Deutschland, aber noch stärker in anderen
> > europäischen Staaten gibt es Millionen Araber und Muslime, die in den USA und
> > ihren Verbündeten zu Recht den mächtigeren, größeren Feind sehen - wollen wir
> > ohne sie demonstrieren? Hätte ich 1979/80 nicht gegen die
> > Stationierung von Mittelstreckenraketen
> > in der BRD demonstrieren sollen, weil die UdSSR ihre SS 20 stationierte,
> > eine Diktatur war und immer noch an Stalin festhielt?
> > Der Widerstand gegen die Diktatur von Hussein, der erkennbar ist, hofft auf
> > die militärische Intervention der USA oder nimmt zumindest einen Krieg der
> > USA gegen den Irak in Kauf. Was da rauskommt, wissen wir
> > aus Afghanistan (und anderswo)
> >
> > Ich finde, wir bleiben einfach bei dem was gegenwärtig ist, und sind "nur"
> > solidarischen mit den Menschen im Irak in ihrem Widerstand
> gegen den Krieg und treten ein für Streichung der Worte "und Diktatur".
> >
> > Ich mahne diese beiden Punkte an, weil sie praktisch gravierend sind.
> >
> > Andere Formulierungen, die m.E. unrichtig, unklar sind, will ich hier nicht anführen.
> >
> > Sehr bedauerlich finde ich allerdings, dass die Aussage des ESF-Aufrufs
> > fehlt, dass wir gegen diesen Krieg sind, ob ihn die UNO unterstützt oder
> > nicht. DAs könnte noch als Forderung an die Bundesregierung aufgenommen werden,
> > insbesondere weil jetzt Fischer und Schröder die Diskussion um die
> > Stimmabgabe in der UNO angeschoben haben.
> >
> > Wenn Ihr mit mir einvestanden seid, bitte ich Euch, Euch dafür einzusetzen,
> > dass der Aufruf geändert wird.
> >
> > Mit widerständischen Grüßen Stefanie Haenisch
> >
> >
> > --
> > Stefanie Haenisch
> > Diplom-Soziologin
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> >
> > Fon 069 xxx
> > Fax 069 xxx
> > Mail x@x.y