Faschistischer Mordanschlag in Kassel. Widerstand formiert sich.
>
> Nachdem nun einige Tage seit dem faschistischen Mordscnhlag in Kassel
> vergangen sind. (siehe http://de.indymedia.org/2003/02/42657.shtml)
> formiert
> sich in Kassel langsam Widerstand.
>
>
>
> Die autonome Antifa Kassel [AAK] ruft zu einem breiten Bündnistreffen
> am
> Montag den 3.3.03, was aller Wahrscheinlichkeit im ,,Aquarium" der GhK
> Kassel in der Arnold Bode Str. 2 (R.0404) um 19 Uhr
> stattfindet, auf. Dort will sie vor allem ihr strategisches Konzept
> vorstellen. Denn eine geplante Demonstration gegen den Krieg wird nun
> umfunktioniert um gegen den akuten Nazi Terror zu mobilisieren.
>
> Im folgende ist die Analyse der AAK dokumentiert...
>
> Neofaschistischer Mordanschlag in Kassel
>
> Betroffen ist Einer - Gemeint sind Wir Alle !!!
> Dem militanten und organisierten Neofaschismus entgegentreten !
> Die Anti- Antifa zerschlagen !
>
> Was bisher geschah ... Eine Darstellung der Autonomen Antifa Kassel
> (AAK)
> In den frühen Morgenstunden des 20 Februars ereignete sich ein für
> Kassel wohl ungekanntes Ausmaß neofaschistischer Gewalt. Laut einem
> Artikel der
> ,,Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen
> Zeitung" (HNA) unter dem Titel ,,Haarscharf dem Tod entkommen"
> verübten
> ein oder mehrere Täter ein Mordanschlag mit einer großkalibrigen Waffe auf
> einen 48- jährigen Lehrer, der sich seit mehreren
> Jahren gegen das extreme rechte Lager engagiert. Die Kugel verfehlte
> das
> Opfer nur um Millimeter, als dieser wie jeden Morgen gegen 6 Uhr in der
> Früh
> sein Frühstuck für die Arbeit zubereitete. Alles
> deutet also daraufhin, dass es sich um eine geplante Aktion der Täter
> gehandelt haben muss. Auch wenn die Polizei, wie immer versucht die Wogen
> zu
> glätten und offiziell ,,in alle Richtungen ermittelt", gibt es
> für die Autonome Antifa Kassel keine Annahme für eine unpolitische Tat
> oder einen alltäglichen Kinderstreich.
> Im Gegenteil scheinen spontane Überfälle auf ,,Nichtdeutsche", die
> Organisierung von Skinheadkonzerten, Kundgebungen und Demos, die
> Vernetzung
> militanter Neofaschisten und rassistischer
> Propagandadelikte noch lange nicht die Spitze des Eisbergs in Kassel
> und
> Umgebung zu sein. Alles deutete in den letzten Wochen und Monaten darauf
> hin, dass sich in der lokalen Neonaziszene die Tendenz
> der ,,Anti- Antifa"- Arbeit bemerkbar machte und der Schwerpunkt ihrer
> Politik darin lag, den politischen Gegner einzuschüchtern und zu
> entlarven. So
> geschehen bei einer Kundgebung des
> ,,Friedensforums Kassel" gegen den Irakkrieg vor der Stadthalle in
> Kassel, als eine Gruppe junger ,,NPD"- Anhänger vermeintliche Linke
> gezielt
> fotografierte.
> Vorfälle dieser Art, aber auch militante ,,Anti- Antifa
> (Einschüchterungs-) Aktionen" gab es zudem schon Jahre zuvor in Kassel.
> Der Kasseler ,,US- Shop Outfit- Freizeit" Besitzer Werner Kahl und
> sein
> altbekannter Nazikamerad Waldemar Pfeffer verübten bereits Anfang der
> achtziger Jahre terroristische Rohrbombenanschläge auf
> Autos türkischer Familien. Neben Wehrsportaktivitäten der Neonazis,
> genannt der ,,Mündener Stahlhelm- Bund" im nördlich von Kassel gelegenen
> Hannoverisch Münden Ende der Achtziger Jahre und
> dem Brandanschlag auf ein Flüchtlingswohnheim Mitte der Neunziger
> Jahre,
> folgten eine Hausdurchsuchung im Jahre 2002 bei Neonazikader Bernd Tötder,
> bei dem mehrere Schusswaffen und
> Propagandamaterial sichergestellt wurden.
> Erinnert sei hierbei an einen Vorfall, der mittlerweile schon einige
> Zeit zurückliegt, der das Ausmaß und die potentielle Gefahr des militanten
> und
> organisierten Neofaschismus aber wie kein zweiter
> dokumentiert. Am 27.02.1994 zeigten die Faschisten wie weit sie gehen
> können, als sie gegen 1.30 Uhr in der Nacht des besagten Tages aus einem
> Auto
> eine scharfgemachte Übungshandgranate auf das
> ,,Autonome Zentrum Bazille" schleuderten. Man konnte von Glück reden,
> dass der Zündmechanismus versagte. Auf der Granate befand sich ein
> Aufkleber
> mit der Parole: ,, Organisiert die nationale
> Selbsthilfe! Anti- Antifa", was die politische Dimension dieser Tat
> verdeutlicht. Auf diese Einschüchterungsaktion, folgten Telefon -und
> Psychoterror, sowie Morddrohungen gegen das ,,Bündnis gegen
> Rechts" und der jüdischen Gemeinde in Kassel und zwar aus dem Umfeld
> des
> ehemaligen ,,JN- Stützpunktleiters Nordhessen" Nico Gießler und dem
> ehemaligen ,,FAP- Kader" und stadtbekannten
> Neonazischläger Markus Eckel.
> Anti- Antifa Aktivitäten in Kassel: Kein Grund zur Freude
> Wem dieser Ausflug zu weit war, der sei an Aufrufe des
> Kameradschaftsgründers der ,,Kasseler Kameradschaft Sturm 18 Cassel" Bernd
> Tödter erinnert,
> welcher seit dem Jahr 2000 in Kassel aktiv ist. Der
> zugezogene Neonazikader Bernd Tödter betrieb eine Internetseite von
> und
> für die lokale Neonaziszene, auf der sich eindeutige Aufrufe befanden, die
> dazu anregen sollten den politischen Gegner
> auszuspionieren. Auf der Kasseler Internetseite www.sturm18.de der
> ,,Kameradschaft Sturm 18" wurde bis zu ihrer Abschaltung öffentlich dazu
> aufgerufen Informationen über bekannte Antifaschisten,
> Punks und andere unliebsame Personen zu sammeln . ,,Wichtige
> Informationen sind : ihre Treffpunkte , ihre Namen , Privatadressen ,
> Fahrzeugtyp ,
> Autokennzeichen , ihre politischen / kriminellen Aktivitäten
> , so der Aufruf auf der Internetseite der ,,Kameradschaft Sturm 18
> Kassel" . Bernd Tödter, der Betreiber der Internetseite fiel schon in Bad
> Segeberg, wo er vorher lebte, mit dem veröffentlichen von Namen
> und Adressen von Antifaschistinnen und Antifaschisten auf.
>
> Warum muss der Mordanschlag von Seiten des neofaschistischen Lagers
> verübt worden sein?
> Die Antwort auf diese Frage kann kurz und knapp ausfallen, damit sie
> den
> Kern des Problems benennt. Alle Anzeichen sprechen für einen
> rechtsextremistischen Anschlag. Zum einen, weil es sich bei dem
> Opfer um einen Menschen handelt, der sich persönlich sehr stark in
> Vergangenheit, Gegenwart und hoffentlich auch Zukunft gegen faschistoide
> Bestrebungen einsetzte und mit seinem Engagement in der
> Öffentlichkeit stand. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Täter genau
> wussten, wann und wo sie ihr Opfer ins Visier nehmen konnten, was darauf
> hinweist, dass das Opfer schon über einen längeren Zeitraum
> beschattet wurde. Mordanschläge, gewalttätige Überfälle,
> Brandstiftungen, Sprengstoffanschläge und Mord aus den Reihen der
> organisierten und
> militanten Neonaziszene gehören zum deutschen und auch
> zum kasseler Normalzustand. Die offizielle Statistik der Todesopfer
> von
> neofaschistischen Gewalttaten beträgt im Zeitraum ab der Wiedervereinigung
> Deutschlands über 120 Menschenleben, von der
> Dunkelziffer ganz zu schweigen. Jüngstes Beispiel für die
> Skrupellosigkeit der Neonazis ist der Nazimord in Erfurt. Davon blieb und
> bleibt auch
> Kassel nicht verschont.
>
>
> ... Mehr als nur unpolitische Einzeltäter
> Militante Neonazigruppen wie die ,,Skinheads Sächsische Schweis", kurz
> ,,SSS" genannt, ,,Blood & Honour", ,,Combat 18" und der internationalen
> ,,White Power Bewegung" agitieren immer wieder
> verstärkt die Notwendigkeit des bewaffneten Kampfes gegen politische
> Gegner und gegen das System(?), wie sei es nennen. Terroristische
> Bestrebungen
> und kämpferische Elemente einzelner
> nationalsozialistischer und faschistischer ,,Zellen" und ,,Autonomer
> Nationalisten" innerhalb der militanten Neonaziszene führen zu immer
> größeren
> inhaltlichen und praktischen Differenzen zu etablierten
> faschistischen Parteien, wie der ,,Nationaldemokratischen Partei
> Deutschlands (NPD)" und ihrer Jugendorganisation den ,,Jungen
> Nationaldemokraten
> (JN)".
> Der Mordanschlag in Kassel, der für uns zweifelsfrei als ein
> faschistisch motivierter gewertet wird, muss also im Kontext des
> Allgemeinen, im Kontext
> der politischen und sozialen bundesrepublikanischen
> Entwicklung der letzten 13 Jahre betrachtet werden. Es scheint
> mittlerweile ein Hohn zu sein, die tagtäglichen rassistischen und
> faschistischen
> Übergriffe als Merkmale und Auswüchse des wilden Ostens
> und ihrer jüngsten Vergangenheit zu werten. Dem entgegen sei eine ganz
> normale Stadt in Deutschland, zudem Kunsthauptstadt gestellt. Kassel. Das
> Problem mit dem offensiven und militanten
> Neofaschismus in Kassel und Umgebung existiert nicht erst seit
> vorgestern. Der Unterschied liegt einzig und allein darin, dass ein
> mediales Interesse
> am militanten Neofaschismus in der Region nur bedingt
> besteht und des öfteren verzerrt wird.
> Übergriffe von militanten Neofaschisten gegen MigrantInnen,
> Homosexuellen und Linke stehen auch in Kassel auf dem Tagesplan. Neben
> Bedrohungen und
> Schlägereien, die sich Neofaschisten auf dem
> ,,Königsplatz" in der Kasseler Innenstadt liefern, um anschließend
> volltrunken und pöbelnd sich in ihre Stammkneipe ,,Stocki" am Entenanger
> zu
> retten, stellt die aggressive Androhung der Kasseler
> Neofaschisten das besetzte Haus ,,Document A" in der Nordstadt zu
> stürmen ein ständiges und wirkliches Bedrohungsszenario dar, dem sich alle
> AnwohnerInnen und SymphatisantenInnen ausgesetzt
> sehen.
>
> Der Mordanschlag gegen einen Menschen, der sich aktiv gegen
> neofaschistische Gewalt und Ideologie engagiert, muss als ein Zeichen der
> militanten und
> organisierten Neofaschisten gewertet werden ihre
> politischen Gegner kaltzustellen und massiv einzuschüchtern. Die
> Dimension dieser Aktion muss realisiert und vor allem ernstgenommen
> werden. Niemand
> kann sich sicher sein, ob eine Anti- Antifa Liste
> von möglichen politischen Gegnern in Kassel und Region aus den
> verschiedensten politischen Zusammenhängen, die gegen den organisierten
> Neofaschismus
> arbeiten existiert. Eines hat dieser
> Mordanschlag jedenfalls gezeigt. Die Neofaschisten sind bereit und
> besitzen die Möglichkeit Menschenleben zu opfern und stellen somit eine
> reale
> Bedrohungssituation für viele von uns dar. Wohl kaum kann
> der Satz: ,, Betroffen ist einer, gemeint sind wir alle" konkreter
> begriffen werden, als in der gegenwärtig Situation.
>
> Wer Wind säht erntet Sturm - Ziele und Perspektiven antifaschistischer
> Politik
> Die Spitze des Eisbergs scheint erreicht. Der faschistische
> Mordanschlag
> in Kassel ist ein Grund genug, um das Problem mit dem militanten und
> organisierten Neofaschismus in der Region zu thematisieren.
> Die Autonome Antifa Kassel plant daher das Motto der geplanten
> antikapitalistischen Demonstration gegen den geplanten Irakkrieg am 7.
> März 03 um 17
> Uhr am Rathaus in Kassel umzufunktionieren und
> für antifaschistische Inhalte gegen die lokale Naziszene, gegen den
> militanten und organisierten Neofaschismus und gegen die deutschen
> Normalzustände
> zu öffnen. In erster Linie soll dabei verdeutlicht
> werden, nicht von der Position abzurücken, dass es sich bei diesem
> Mordanschlag um ein eindeutlich und unzweifelhaften faschistischen
> Anschlag
> handelt. Die Begründung hierfür findet sich in der Tat und
> dem politischen Kontext selbst. Gerade die antifaschistische Linke
> kann
> sich dieser Begründung nicht entziehen, da neonazistische Mordanschläge
> und
> Einschüchterungsversuche in der jüngsten
> bundesrepublikanischen Geschichte keine Einzelfälle darstellen.
> Eine weitere zentrale Forderung dieser Demonstration muss die
> Positionierung der verschiedenen bürgerlichen Parteien zu diesem Vorfall
> und die
> Einsicht in die polizeilichen Ermittlungen bzw. die
> Offenlegung der Akten zum militanten und organisierten Neofaschismus
> um
> die Person Bernd Tödter in Kassel sein.
> Der Kampf gegen den organisierten und militanten Neofaschismus, gegen
> ihre Treffpunkte, Läden und Veranstaltungen ist vor allem ein Kampf gegen
> das
> Konkrete, gerade in der gegenwärtigen
> Bedrohungssituation. Auch wenn das Zeitalter des Kapitalismus dafür
> sorgt, dass sich bei dem größten Teil der Jugendlichen eine Null Bock
> Haltung und
> ein antipolitischer Grundkonsens, der sogenannten
> ,,Spaßgesellschaft" durchsetzt, so muss antifaschistische und
> linksradikale Politik auf die Vermittelbarkeit und Wahrnehmbarkeit einer
> offensiven
> antifaschistischen Praxis gegen alltägliche Unterdrückungs -
> und Ausbeutungsverhältnisse des Kapitalismus, als Grundlage des
> Faschismus und für den Kampf ums ganze zielen. Das offensive
> entgegentreten gegen den
> militanten und organisierten Neofaschismus
> muss nach den Erfahrungen der deutschen bzw. internationalen Linken
> mit
> dem Faschismus und der besonderen Form des deutschen Nationalsozialismus
> egal
> mit welchen Mitteln einigender Grundkonsens
> der Linken sein. Die Demonstration der Autonomen Antifa Kassel (AAK)
> und
> der Autonomen Jugendantifa Kassel (AJAK) wird also von zwei inhaltlichen
> Schwerpunkten gekennzeichnet sein, wobei die
> Autonome Antifa Kassel (AAK) ausschließlich gegen die lokale Naziszene
> mobilisiert und alle linken Gruppen und Parteien um Unterstützung der
> Demonstration am 7. März und Stellungnahmen zu dem
> Vorfall bittet. Die Demonstration muss ein deutliches und offensives
> Zeichen gegen den organisierten und militanten Neofaschismus in Kassel
> setzen
> und die Möglichkeit der Bündelung von linksradikalen und
> linken Kräften gegen den Neofaschismus bieten.
>
> Hier unsere Forderungen:
> - Die Offenlegung der polizeilichen Ermittlungen im Zusammenhang mit
> dem
> faschistischen Mordanschlag!
> - Die Offenlegung der Staatsschutzakten zum militanten und
> organisierten
> Neofaschismus in Kassel und Region!
> - Eine Stellungnahme und Positionierung aller bürgerlichen,
> politischen
> Parteien!
> - Eine Stellungnahme des Kasseler CDU- Politikers und Mattenberger
> Moscheebaugegners Christoph Rene Hollers zu diesem Anschlag!
> - Für die Schließung der Neonazitreffpunkte US- Shop Outfit Freizeit
> am
> Stern und der Kneipe Stocki am Entenanger
> ( Autonome Antifa Kassel AAK)
>
> Es wird ein Vorbereitungstreffen zu der bevorstehenden für alle
> interessierten Parteien, Gruppen und Einzelpersonen geben. Genauere Infos
> folgen auf
> unserer Internetseite
>
> www.is-kassel.de/aak
>
>
>
> See you on the barricades
> Solidarität muss praktisch werden!
> Die antifaschistische Selbsthilfe organisieren !!!
> Faschistische Strukturen zerschlagen !
>
> Antifa heißt Angriff !!!
>
>
> Homepage: http://www.is-kassel.de/aak