die bunten aktionen sind vorbei, action is on

dienstag, 25. 11. 03 frankfurt

roland koch wird durch die blockade der eingänge zur frankfurter sparkasse von protestierenden daran gehindert, einen vortrag zu halten, einfach so seinen alltag zu vollziehen. "koch habe die absage der veranstaltung wegen des hohen risikos für besucher und polizeibeamten ausdrücklich als richtig akzeptiert, sagte regierungssprecher dirk metz. allerdings sei die landesregierung empört darüber, dass die proteste von teilen der studentenschaft "nicht mehr akzeptable formen" annähmen, wenn öffentliche veranstaltungen aus sicherheitsgründen abgesagt werden müssten. koch appelliere an die beteiligten, zu "friedlichem protest" zurückzukehren." (quelle www.hr-online.de)

es ist schon ein starkes stück, einen protest, bei dem noch nicht mal eine scheibe zu bruch ging und niemand verletzt wurde, als - nicht friedlich - zu bezeichnen. es ist unser verdammtes recht, jedes demokratische (und eine demonstration ist demokratisches grundrecht) mittel für unsere Proteste in anspruch zu nehmen. tatsächlich konnte verhindert werden, dass roland koch diese proteste ignoriert und so tut, also ob es ihn nichts angeht. genauso müssen an der universität, im alltag situationen geschaffen werden, an denen kein studierender, keine profin und keine unileitung einfach vorbei gehen können.

deutlich wird, was schon lange klar war: protest-zirkus und sankt-rolands-umzug werden die einführung von studiengebühren und die rücknahme der kürzungen nicht verhindern. es ist kaum vorstellbar, dass durch ein paar blockierte strassen, einzelne aktionen in u-bahnen, vor der alten oper oder in der haupwache irgendjemand jucken werden. koch hat bereits verkündet, dass ihn auch grosse demonstrationen nicht zur aufgabe seiner gesetztespläne bringen werden.

deshalb muss der uni-alltag und die herrschende normalität aufgebrochen werden. blockaden von einzelnen gebäuden führen dazu, dass sich die mehrheit der studierenden und lehrenden mit dem streik und den forderungen auseinandersetzen müssen. den alltag und die normalität zu blockieren kann den druck aufbauen, den wir für die verhinderung der studiengebühren und der kürzungen brauchen. jetzt.


hört nicht auf, wütend zu sein auf die, die in eurem leben rumpfuschen und euch vorschreiben wollen, wie lange eine lange zeit ist.

hört nicht auf, wütend zu sein auf die, die meinen soziale minderheiten bräuchten keine finanzielle unterstützung.

hört nicht auf, wütend zu sein auf die, die rassistische, antisemitische und sexistische politik machen.

spendet wut!