warum sitzt du hier rum?

dir scheint die dringlichkeit der situation nicht klar zu sein!

am mittwoch, den 5. 11. war bereits die erste lesung des gesetzesentwurfes zur einführung von studiengebühren. bis ende dezember soll das gesetz durchgepeitscht werden.

ab dann müssen verwaltungsgebühren von 50 euro, studiengebühren von 500 bis 1500 euro pro semester bezahlt werden.

davon betroffen sind erster linie alle, die keine steinreichen eltern haben, die sich ihr studium teilweise oder komplett selbst finanzieren müssen (70% aller studierenden müssen jobben).

der dreisatz der sozialen auslese:


1. wer wenig geld hat, muss sich das studium durch lohnarbeit finanzieren.

2. wer arbeiten muss, braucht länger für das studium .

3. wer länger braucht, muss zahlen.

=> wer wenig geld hat, muss zahlen.



4. leisten kann sich diese gebühren nur, wer viel geld hat.

5. wer sich die gebühren nicht leisten kann, bricht das studium ab.

6. nur wer einen guten abschluss hat, kriegt einen guten job.

=> nur wer viel geld hat, wird auch viel geld kriegen.



studiengebühren sind soziale auslese. und du bist schneller dran als du denkst!


1. die einführung von studiengebühren erfolgt zeitgleich mit dem angriff der hessischen landesregierung auf sozial schwache. frauenhäusern, obdachlosen- und drogenhilfen wurden die gelder komplett gestrichen. zur gleichen zeit erfolgt ein bundesweiter angriff auf rentnerinnen und kranke. die rente wird gekürzt, die krankenkassenbeiträge erhöht. immer weniger wird von den kassen übernommen. teure privatversicherungen werden nötig.

2. die einführung von studiengebühren erfolgt zeitgleich mit dem angriff der bundesregierung auf arbeitslose und sozialhilfeempfängerinnen. arbeitslosen- und sozialhilfe wurden zusammengelegt – und gesenkt. die beweispflicht wurde umgedreht. wer einen angebotenen job nicht annehmen will, kriegt alle unterstützung komplett gestrichen. damit wird der zwang erzeugt, jeden job anzunehmen. egal wo, egal zu welcher arbeitszeit, egal unter welchen arbeitsbedingungen – zu jedem lohn!

3. die einführung von studiengebühren erfolgt zeitgleich mit der gesamtgesellschaftlichen verlängerung der arbeitszeit, ausdehnung von überstunden, einfrieren von löhnen. z.b. bei lehrerinnen, beamtinnen, arbeitnehmerinnen.

=> auf allen gesellschaftlichen ebenen werden die benachteiligt, die wenig haben.



gleichzeitig kauft die hessische landesregierung ein großes hotel und stellt es mit italienischen designermöbeln voll. kosten in millardenhöhe (dazu im vergleich: die studiengebühren sollen! jährlich einnahmen von 30 millionen € bringen). roland koch setzt sich persönlich dafür ein, das gehalt des fraportmanagers um jährlich 150000€ zu erhöhen.

es ist klar, worum es sich hier handelt: um umverteilung. um klassenkampf von oben.

1. aber unileitung, landesregierung und bundesregierung sind gegen jede argumentation immun. ihrer meinung nach, machen sie das, was sie machen, weil sie es müssen, weil sie sparen müssen. 2. sie führen lediglich die befehle übergeordneter sachzwänge aus. 3. also hilft es nichts, sie von irgendetwas überzeugen zu wollen. im besten fall lässt sich von ihnen das erfahren, was auch die polizisten, die fahrkartenkontrolleure, usw. sagen: „ich würde ja gern, aber ich kann ja nicht.“

wenn sie also nicht auf argumente hören, sondern nur auf sachzwänge, dann müssen wir eben solche sachzwänge aufbauen. ein streik ist ein solcher sachzwang. da sie nur auf dem druck der sachzwänge hören, werden sie nur auf druck reagieren. es muss weh tun!