Das umkämpfte Subjekt1

von Thilo Naumann

Einleitung

Subjektivität ist umkämpft. Subjektivität ist umkämpft, weil die Vorstellungen von Subjektivität den Maßstab für menschliches Leid und Glück abgeben. Und sie ist umkämpft, weil sich in den Subjekten ebenso die Subjektivierung von Herrschaft wie eine eigentümliche subjektive Eigenlogik aufspüren läßt.

Dieser umkämpfte Charakter der Subjektivität zeigt sich auch und gerade gegenwärtig an einer Vielzahl mehr oder minder konkurrierender Subjektbegriffe. So existiert es immer noch, als materielle ideologische Praxis: das bürgerliche, autonome, possessive und individuelle Subjekt samt der konstitutiv komplementären Vorstellung überindividueller Subjektivitäten, die durch ihre Zugehörigkeit zu einem Geschlecht, einer Nation, einer Ethnie oder einer Kultur bestimmt sein sollen. Daneben breiten sich postmoderne Vorstellungen eines vielseitig begehrenden, flexiblen und different situierten Subjekts aus, die zwar einerseits eine gewisse Befreiung von bürgerlicher Rigidität bedeuten können, aber zumeist der Codierung wachsender sozialer Ungleichheit als kulturelle Differenz dienen und überdies die Kapitalisierung der Subjektivität in den neuen Unternehmenskulturen und im intensivierten und diversifizierten Konsum befördern. Nicht zuletzt kursieren aber auch kritische Subjektvorstellungen, die das Subjekt immer auch als Ausdruck gesellschaftlich bewußtloser und unbewußter Praktiken begreifen, die es als Effekt der Ideologie (Althusser), der Macht (Foucault) oder des Gesetzes (Butler) dekonstruieren oder die es in einer positiven Wendung als "Hybride" (Hall) oder als "Cyborg" (Haraway / Negri) rekonstruieren.2

In diesem Kontext soll hier zunächst versucht werden, einige kritische Subjektbegriffe von Marx und Freud über Herbert Marcuse bis hin zu Judith Butler zu diskutieren, um zu einem angemessenen kritischen Subjektbegriff zu kommen. Danach möchte ich anhand der Begriffe Individualisierung, Sexifizierung und Rassifizierung Konturen hegemonialer Subjektivität zeichnen, um dann abschließend noch Aspekte einer gegenhegemonialen Praxis darzulegen. Grundlage ist dabei stets eine emphatische Rede über Subjektivität - gerade weil sich am Subjektbegriff politische Analysen und Kritiken mit dem Selbstverständnis und der Selbstverfügung der Sprechenden überschneiden.

1. Kritische Subjektbegriffe

Marx und Freud
Der Historische Materialismus und/oder die Psychoanalyse bilden einen Angelpunkt für fast alle kritischen Auseinandersetzungen mit dem Subjektbegriff, ob sie nun eher im Kontext Kritischer Theorie formuliert wurden, wie bei Fromm, Marcuse, Horkheimer und Adorno, später bei Habermas, Lorenzer und Horn, oder ob sie eher im Kontext von Strukturalismus und Poststrukturalismus zu verorten sind, wie bei Lacan, Althusser, Foucault, Deleuze, Guattari und Butler. Schon aus diesen theoretischen und theoriegeschichtlichen Gründen soll hier also zunächst eine Skizze der Ansätze von Marx und Freud angefertigt werden.

Marx geht davon aus, daß die Menschen im Sinne ihres materiellen Überlebens auf gesellschaftliches Zusammenleben angewiesen sind, weil sie im Gegensatz zu den Tieren ihre Lebensmittel selbst gemeinschaftlich produzieren müssen.

"In der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens gehen die Menschen bestimmte, notwendige, von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe ihrer materiellen Produktivkräfte entsprechen. Die Gesamtheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt und welcher bestimmte gesellschaftliche Bewußtseinsformen entsprechen. Die Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozeß überhaupt. Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt" (Marx, MEW 13, S.8f).

In der 6. Feuerbachthese faßt Marx seine Vorstellung vom Menschen prägnant zusammen:

"Das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum innewohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse" (Marx, MEW 3, S.6).

Marx nimmt hier eine Objektivierung des Subjekts vor, die sich vor allem gegen die bürgerliche Idee eines transzendentalen und autonomen Subjekts richtet. Allerdings trägt Marx diese Objektivierung vor "im Namen des Subjekts" (Eagleton 1994, S.212). Er unterstellt nämlich die Existenz spezifisch menschlicher Wesenskräfte, die Existenz menschlicher Sinne und Fähigkeiten, die durch eine historisch-spezifische Produktionsweise in ihrer Entfaltung befördert oder gebrochen werden. Aus dieser Perspektive kann Marx dann auch die kapitalistischen Verhältnisse emphatisch kritisieren, insofern die warenförmige Reproduktion der Gesellschaft die Ausbeutung der Arbeiter durch die private Aneignung des gesellschaftlich produzierten Surplusprodukts erzeugt, die Depravierung der Fähigkeiten von Arbeitern vorantreibt, Gewalt und Herrschaft dieses Prozesses in verdinglichten Verkehrsformen verschwinden läßt und die Menschen mithin ebenso von ihren materiellen Lebensgrundlagen wie von ihren Wesenskräften zunehmend entfremdet.

Seine Emanzipationshoffnung gründet Marx demgegenüber auf der Möglichkeit, daß die Arbeiter infolge der ungeheuren kapitalistischen Produktivkraftentwicklung ein kollektives Bewußtsein ihrer universalen Macht als Produzenten des gesellschaftlichen Reichtums entwickeln. In diesem Sinne solle eine sozialistische Revolution die entfremdeten Produktionsverhältnisse samt ihrer politischen und ideologischen Gebilde überwinden und eine allseitige Entfaltung menschlicher Sinne und Fähigkeiten in Gang setzen.

Diese scharfen Analysen können aus heutiger Sicht sowohl gesellschafts- als auch subjekttheoretisch kritisiert werden. Gesellschaftstheoretisch bleibt der Widerspruch zwischen der ökonomistischen Annahme der Determinierung der Ideologie durch die ökonomische Basis einerseits und der Erkenntnis, daß die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist, andererseits, unvermittelt. Subjekttheoretisch entgehen Marx mit der Vorstellung entfremdeter und doch befreiender menschlicher Wesenskräfte, auch weil ihm noch keine angemessene Psychologie zur Verfügung stand, die subjektiven Folgen der beschädigenden Lebensbedingungen des Proletariats. Doch gerade wegen der gewaltvollen und beschädigenden Lebensbedingungen kam es häufig zur Identifikation mit den herrschenden Kräften - und so zielten selbst die Kämpfe der Arbeiterbewegung zumeist eher auf die Ausweitung bürgerlicher Privilegien auf die männliche Arbeiterschaft als auf die Überwindung der kapitalistischen Verhältnisse (vgl. Heeg 1994, S.116).

Die Psychoanalyse kann nun als Versuch gelesen werden, eben jene subjektiven Prozesse zu klären, die bei Marx unbestimmt bleiben. Zunächst ist sich Freud mit Marx durchaus darin einig, daß die Menschen im Sinne ihres materiellen Überlebens auf gesellschaftliches, bzw. kulturelles Zusammenleben angewiesen sind. Doch während Marx die Entwicklung der Menschheit an den Produktionsverhältnissen abliest, versteht Freud die Kulturentwicklung als Resultat der Dynamik zweier Triebe, des Lebens- und des Todestriebes. Er geht davon aus, daß diese Triebe nicht unmittelbar kulturfähig sind, sondern erst in den Dienst der Kulturentwicklung gestellt werden müssen, um mit den aggressiven Anteilen die Natur zu unterwerfen und mit den libidinösen Anteilen kulturelle Gemeinschaften zu bilden (Freud 1990, S.123). Diese "Sublimierung" muß dann, so Freud, von jedem zu bildenden Subjekt aufs neue geleistet werden. Die Subjekte sind gezwungen, triebhafte Wünsche zu verdrängen, Triebverzicht zu leisten, Aggression gegen sich selbst zu richten, um dann mit der Verinnerlichung der herrschenden Moral im Über-Ich ein Teil der kulturellen Gemeinschaft zu werden.

Die bahnbrechende Erkenntnis Freuds besteht darin, daß Begehren und Gesetz, Sinnlichkeit und Bewußtsein untrennbar miteinander verknüpft sind und daß verdrängte Wünsche im Unbewußten unter der Logik des Primärvorgangs der bewußten Verfügung entzogen fortwirken - auf schmerzvolle und zugleich gesellschaftlich konforme Weise. Was sich Freud aus heutiger Sicht indes vorwerfen lassen muß, ist ein "szientistisches Selbstmißverständnis" der Psychoanalyse als bloße Naturwissenschaft (Habermas 1968, S.300ff.). Auf diese Weise verstrickt sich Freud in den Widerspruch, einerseits die bürgerliche Subjektivität seiner Zeit mit ihren ödipal strukturierten, lustfeindlichen und autoritären Tendenzen als biologisch-anthropologische Notwendigkeit zu verkennen und andererseits das Leiden an dieser Subjektivierungsform lindern zu wollen, indem er die konflikthaften und schmerzvollen Lebensgeschichten in seiner klinischen Praxis rekonstruiert und einem glücklicheren Ausgang zuführt.

Marx und Freud leisten insgesamt einen wesentlichen Beitrag zur Dekonstruktion der bürgerlichen Vorstellung eines selbstbewußten und autonom handelnden Subjekts. Dabei zeigt Marx, daß die ökonomischen Zwänge der kapitalistischen Produktionsweise "hinter den Rücken der Akteure" deren Handlungsfähigkeit systematisch einschränken. Freud hingegen zeigt mit dem Konzept des Unbewußten, wie neurotische und narzißtische Konflikte zwischen Wunsch und Tabu die Selbstverfügung der Subjekte konstitutiv brechen. Kritisch betrachtet, sind Marx und Freud indes einem grundsätzlich ähnlichen Dilemma konfrontiert. Marx vermag den Widerspruch zwischen der Annahme einer ökonomisch determinierten Geschichtslogik und der Erkenntnis der Bedeutung sozialer Konflikte und Kämpfe für die Entwicklung der Produktionsweise nicht angemessen zu bearbeiten. Bei Freud ist es der Widerspruch zwischen dem Triebbiologismus und der Erkenntnis der Konflikthaftigkeit von Lebensgeschichten, der weitgehend unbearbeitet bleibt. So sind es letztlich diese ökonomistischen und biologistischen Verkürzungen, die das wechselseitige Verhältnis von Gesellschaft und Subjektivität nach der einen oder anderen Seite hin auflösen und die ein angemessenes theoretisches Konzept zur Vermittlung von Strukturzwängen und Handlungskapazitäten verhindern.

Gleichwohl verweist die Analogie und die Wechselseitigkeit der Kritik an Marx und Freud auf die potentielle Anschlußfähigkeit von Historischem Materialismus und Psychoanalyse. Eine theoretische Kooperation beider Ansätze könnte sich zunächst darauf berufen, daß schon Marx und Freud letztlich einen gemeinsamen Erkenntnisgegenstand bearbeiten, nämlich die kapitalistisch vergesellschafteten Menschen. Überdies besitzen beide ein ähnliches Erkenntnisinteresse, wenn Marx und Freud die Praxis der Menschen auf das ihnen zugefügte Leid hin überprüfen und mit Ware und Symptom auf kritische Begriffe bringen. In diesem Sinne können innerhalb einer solchen wechselseitigen Kooperation gesellschaftstheoretisch die, über die Vergesellschaftung äußerer Natur organisierten Verhältnisse zwischen den Menschen erfaßt werden, die die institutionellen und symbolischen Bedingungen der Subjektbildung abgeben. Und psychoanalytisch können die, über die Vergesellschaftung innerer Natur produzierten subjektiven Verhältnisse benannt werden, die die Subjekte wiederum in die Bearbeitung ihrer gesellschaftlichen Verhältnisse einbringen (Dahmer 1984, S.139).

Marcuse
Die Interdisziplinarität von Historischem Materialismus und Psychoanalyse war wichtiger Bestandteil des Arbeitsprogramms der Kritischen Theorie. Hier soll nun mit Herbert Marcuse jener Theoretiker vorgestellt werden, dessen Positionen mit großer Verve vorgetragen und intensiv politisch diskutiert wurden. Marcuse kritisiert zwar auch den Freudschen Biologismus, doch im Gegensatz etwa zu Erich Fromm hält er weiterhin an der Triebtheorie fest, weil er in ihr den kritischen Stachel der Psychoanalyse erblickt. Denn die Triebtheorie bringt, so Marcuse, in mystifizierten Begriffen die Vergesellschaftung menschlicher Sinnlichkeit, die Verankerung von Herrschaft bis in die leibliche Verfaßtheit der Menschen hinein, die Verdrängung lustvoller Ansprüche und auch die Möglichkeiten, diesen wieder zu ihrem Recht zu verhelfen, zum Ausdruck. Die "Rettung" der Triebtheorie und mithin des kritischen Stachels der Psychoanalyse versucht Marcuse durch eine politische Wendung zu leisten. Er geht nicht wie Freud von einer unausweichlichen Triebunterdrückung aus, sondern differenziert zwischen einer "notwendigen" und einer "zusätzlichen Unterdrückung" im Dienste der Herrschaft. Die notwendige Unterdrückung bezeichnet dabei die Mühsal der gesellschaftlichen Reproduktion gemäß der historisch entwickelten Produktivkräfte. Die zusätzliche Unterdrückung hingegen ist Ausdruck gesellschaftlicher Herrschaft und bürdet bestimmten subordinanten Gruppen eine, gesamtgesellschaftlich betrachtet, irrationale Mehrarbeit und Beschränkung von Lust auf (vgl. Marcuse 1987, S.40 / S. 129).

Die zusätzliche Unterdrückung in den durchkapitalisierten und durchstaatlichten Gesellschaften des "Spätkapitalismus" unterzieht Marcuse in "Der eindimensionale Mensch" einer scharfen Kritik (Marcuse 1970). Er geht davon aus, daß die fortschreitende Kommerzialisierung der Haushalte und der Freizeit vor allem im Zeichen der Kulturindustrie die Subjekte bis in ihre Triebstruktur warenförmig zurichtet. Sie werden libidinös und aggressiv an die Warenform gebunden, weil die Warenform zur letzten, exklusiven Lustquelle avanciert und weil die Verfügbarkeit der Lust an den Zwang zum Verkauf der Arbeitskraft in Lohnarbeit gekoppelt ist. Die historisch-spezifische zusätzliche Unterdrückung kommt somit in Form einer Selbstinstrumentalisierung zum Ausdruck, die Marcuse als "Leistungsprinzip" kritisiert.

Wenn aber durch die Totalisierung der Warenform die Triebstruktur nahezu aller Menschen warenförmig zugerichtet ist, kann auch keine bestimmte Gruppe der Gesellschaft, wie etwa die Arbeiterklasse, als befreiende Kraft identifiziert werden, weil auch sie unweigerlich Teil der eindimensionalen Gesellschaft ist. Vielmehr rückt Marcuse nun die Verankerung von Befreiungspotentialen in den Subjekten in den emanzipatorischen Blickpunkt, indem er die Triebe als nicht vollständig korrumpierbar, als eigentümlich inkommensurabel begreift. So komme schon im Todestrieb weniger eine bloße Aggression, sondern der Drang, Leiden zu verhindern, zum Ausdruck. Und besonders dem Eros traut Marcuse zu, gegen die herrschende instrumentelle Vernunft eine "Suche nach der verlorenen Zeit" (Proust) zu beginnen, eine Haltung der "Großen Weigerung" und der "Neuen Sensibilität" einzunehmen, um letztlich die Erotisierung aller Lebensbereiche anzustreben (z.B. Marcuse 1984, S.250).

Dieser schwärmerische Überschwang war von Marcuse immer auch als politische Provokation und als Zeichen der Solidarität mit den Protestbewegungen der 60er und 70er Jahre gemeint. Gleichwohl ist in seine Schriften ein theoretisch und politisch bedeutsamer Widerspruch eingeschrieben, der Widerspruch zwischen der sozialpsychologischen Annahme einer bis in die Triebstruktur hineinwirkenden Totalität des Tauschprinzips und der triebtheoretischen Annahme besonders des Eros als positive Kraft, die zur Befreiung hindrängt. Auf diese Weise steht bei Marcuse ein letztlich ökonomistisches Verständnis von Subjektivität als grundlegend warenförmig konstituiert einer essentialistisch anmutenden Subjektkonzeption unvermittelt gegenüber - die widersprüchliche Verfaßtheit sowohl der "spätkapitalistischen" Gesellschaften als auch der dort konstituierten Subjekte bekommt Marcuse so nur unzureichend in den Blick.

Butler
Gegen die Annahme ökonomischer oder subjektiver Determinismen, gegen die "mechanische" und "expressive Kausalität" (Althusser) der kapitalistischen Ökonomie oder eines sinnstiftenden Subjekts können die Texte des Strukturalismus und Poststrukturalismus gelesen werden (vgl. Balibar 1994, S.33). In diesem Zusammenhang läßt sich eine kritische Linie von Althusser über Foucault bis hin zu Butler ziehen. Bei allen Differenzen, begreifen sie das Subjekt als Schnittpunkt von materiellen, ideologischen Praktiken, bzw. von Diskursen, die im Zeichen der Ideologie (Althusser) der "Macht" (Foucault) oder des "Gesetzes" (Butler im Anschluß an Lacan) Individuen erst subjektivieren (vgl. dazu auch Naumann 2000, S.29ff.). Butler ist hier nun deshalb von besonderem Interesse, weil ihr Ansatz einerseits gegenwärtig rege und kontrovers diskutiert wird und weil sie andererseits die vielfältige Konstituiertheit von Subjekten in den Blick rückt.

Nach Butler wird Subjektivität ermöglicht durch die diskursiv transportierte, geregelte und restringierte Subjektvierung hegemonialer Normen. Das Symbolische fungiert dabei als normatives Vehikel, auf dem das Gesetz die Subjektivierung befördert:

"Es besteht aus einer Serie von Forderungen, Tabus, Sanktionen, Einschärfungen, Verboten, unmöglichen Idealisierungen und Drohungen - performativen Sprechakten [...] mit der Macht, subjektivierende Wirkungen zu produzieren oder zu materialisieren" (Butler 1997, S.154).

Daraus folgt zunächst, daß ein autonomes Subjekt mit einer festen, auch geschlechtlichen "kohärenten Identität" erst diskursiv konstruiert werden muß, damit es sich dann im Akte einer "freiwilligen Selbstunterwerfung" (Althusser 1973, S.147ff.) dem Gesetz fügt. Daraus folgt aber darüber hinaus, daß Subjekte grundsätzlich vielfältig konstituiert sind und erst durch die Maßnahmen des Gesetzes ihre Kohärenz erhalten. Butler betont nämlich, daß die Subjekte erst durch diskursive Verwerfungen und Ausschließungen von solchen Identifikationen verfestigt und vereinheitlicht werden, die die gesetzesgemäße Identität in Frage stellen könnten.3

Politisch folgen aus dem Konzept Butlers bedeutsame Konsequenzen. Ziel muß es sein, gegen die Logik des ausgeschlossenen Widerspruchs, gegen die Dynamik der Konstruktion kohärenter Identitäten zu kämpfen. Es gilt also, die hegemonialen Subjektformen zu dekonstruieren und den Verwerfungen und Ausschließungen durch Resignifikation zu ihrem Recht zu verhelfen (Butler 1994, S.125 / S.135). Auf diese Weise konturiert sich eine Praxis, die ihre Erkenntnistätigkeit und ihre Lust an jenen Positionen orientiert, die für das "Gesetz" bedrohlich sind.

Insgesamt thematisiert Butler die Vieldeutigkeit von Subjektivität und richtet ihren Blick mit der diskursiven Konstruktion von Subjekten auch auf einen entscheidenden Schnittpunkt von Subjektivität und Gesellschaft. Was sie sich indes vorwerfen lassen muß ist eine "idealistische Zuspitzung der Diskursanalyse" (Demirovic 1994, S.98), und zwar nach zwei Seiten hin. Auf der einen, gesellschaftstheoretischen Seite übersieht Butler die zwar diskursiv hergestellte, doch institutionell materialisierte politisch-ökonomische Situation der Signifikation und somit den Umstand, daß die Signifikation nur einen, wenngleich auch konstitutiven Aspekt der Vergesellschaftung abgibt (vgl. Grimm/Rebentisch, 1996, S.100).4

Auf der anderen, subjekttheoretischen Seite kann sie auch und gerade in ihrem Text "Körper von Gewicht" die subjektive Materialisierung von Diskursen nicht angemessen erfassen. Zwar betont sie zurecht, daß "der als dem Zeichen vorgängig gesetzte Körper [...] immer als vorgängig gesetzt oder signifiziert" wird (Butler 1997, S.56). Doch in ihrer Weigerung, dann eine "Hermeneutik des Leibes" (Lorenzer 1986, S.1059) zu formulieren, wird der Körper ganz allmählich "zu etwas Immateriellem, Intelligiblen, Fiktiven" (Maihofer 1994, S,178f.), werden die als narzißtisch, aggressiv oder libidinös lesbaren Anteile der Subjektivierung nicht ernstgenommen (Graw 1994, S.93) und wird mithin die auch theoriepolitisch bedeutsame Möglichkeit verschenkt, subjektives Leid und Glück umfassend zu begreifen.

Folgerungen für einen kritischen Subjektbegriff
Die hier eingenommene Perspektive zu den Subjektbegriffen bei Marx und Freud, der Kritischen Theorie und des Poststrukturalismus hat wichtige theoretische und politische Konsequenzen. Zunächst muß es darum gehen, objektivistische und subjektivistische Verkürzungen zu vermeiden, indem eine grundsätzliche Kooperation von Subjekt- und Gesellschaftstheorie installiert wird. Eine solche Kooperation kann indes nur gelingen, wenn beide Ansätze ihren jeweiligen Erkenntnisgegenstand, also historisch-spezifisch materialisierte Formen von Subjektivität und Gesellschaft, auf strukturanaloge Weise bearbeiten. In diesem Kontext lassen sich 6 Anforderungen an anschlußfähige Subjekt- und Gesellschaftstheorien formulieren:5
  1. Diskursivität der Konstitution von Gesellschaft und Subjektivität. Kapitalistische Gesellschaften reproduzieren sich unweigerlich nur in institutionell-diskursiven Praktiken. Diese Praktiken bilden den alltäglich hergestellten und unhintergehbaren Sinnhorizont der von den sozialen Akteuren gelebten jeweiligen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft (Demirovic 1996, S.100). Innerhalb dieser institutionell-diskursive Konstituiertheit von Subjektivität muß dann zwischen den gesellschaftlich-denotativen und subjektiv-konnotativen Bedeutungen der Diskurse sowie zwischen symbolisierten und sprachlich ausgeschlossenen Praktiken differenziert werden.
  2. Widersprüchliche Verhältnisse in Gesellschaft und Subjektivität. Kapitalistische Gesellschaften vereinen in sich widersprüchliche Verhältnisse von Lohnarbeit und Kapital sowie sexistische und rassistische Verhältnisse, die in Widerspruch zur Konstruktion freier und gleicher Marktteilnehmer und Staatsbürger stehen. Subjektivität wird zwar innerhalb dieser Verhältnisse konstituiert, doch gebrochen über konkrete intersubjektive Beziehungen. Subjektivität ist mithin eine Verhältnisfigur, in der sich die sozialisatorisch bedeutsamen Verhältnisse als Widerspruch zwischen unbewußten und symbolisierten Praktiken materialisieren.
  3. Gewalt und Leid. Im Kontext der hegemonialen Ideologie werden Narrationen gesellschaftlicher und subjektiver Geschichte verbreitet, die Ausbeutung dethematisieren, soziales Scheitern und Subordination individualisieren, und sexistische und rassistische Verhältnisse gleichzeitig konstruieren und naturalisieren. Diese hegemonialen Narrationen verhindern subjektiv die Signifikation egalitärer und intersubjektiv befriedigender Lebensentwürfe und zwingen das Sprechen und Handeln der Subjekte partiell unter die Logik des Primärvorgangs.
  4. Historizität der gesellschaftlichen und subjektiven Verhältnisse. Nicht „abstrakte Gesetzmäßigkeiten“, sondern gesellschaftliche Widersprüche, die im Rahmen eines bestimmten institutionell-diskursiven Gefüges historisch konkret gelöst werden, bilden die gesellschaftstheoretische Erklärungsgrundlage (vgl. Görg 1994, S.94f.). Ebenso ist Subjektivität nur insofern allgemein, als sie sich aus einer bestimmten, allen Individuen gemeinsamen historisch-gesellschaftlichen Situation heraus konstituiert, um sich dann in Form historisch-spezifischer Subjektivitäten zu materialisieren.6
  5. Eigenlogik von Gesellschaft und Subjektivität. Die Eigenlogik der Gesellschaft zeigt sich darin, daß sich infolge der Getrenntheit von Ökonomie, Staat und Zivilgesellschaft die Gesellschaft als Ganzes der bewußten Verfügung der Subjekte entzieht – vielmehr ist, unter den Bedingungen gesellschaftlicher Reproduktion durch konkurrenzvermittelte, warenförmige Privatproduktion, Gesellschaftlichkeit nicht unmittelbar erzeugbar, sondern tritt den Subjekten in den fetischisierten Formen des Geldes und des Staates entgegen. Die Eigenlogik von Subjektivität präsentiert sich hingegen in Form der Bedürfnisse und des (Un-)Bewußtseins, als institutionell-diskursiv hergestelltes Verhältnis bewußter und unbewußter Praktiken, deren Struktur und Dynamik sich gesellschaftstheoretisch allein nicht erklären läßt.
  6. Wechselseitiges Überschreiten des Erkenntnisgegenstandes zum je anderen hin. Gesellschaftstheoretisch können die Subjekte zwar als Schnittpunkt vielfältiger institutionell-diskursiver Praktiken verstanden und ihre Reflexions- und Handlungspotentiale beachtet werden, doch die psychischen Verarbeitungsweisen der vielfältigen sozialen Situierungen verweist auf subjekttheoretische Kompetenzen. Demgegenüber gilt es für die Subjekttheorie, im Hinblick auf die relative Eigenlogik der Institutionen und Diskurse kapitalistischer Vergesellschaftung, innerhalb deren die kontingent und widersprüchlich situierten Subjekte konstituiert werden, den eigenen Erkenntnisgegenstand hin zur Gesellschaftstheorie zu überschreiten.
Diese Forderungen zusammengenommen, stehen Subjekttheorie und Gesellschaftstheorie in einem Verhältnis wechselseitiger Korrektur, das es erlaubt, die analytischen Kategorien an den Erkenntnissen des je anderen Blickwinkels zu überprüfen, zu historisieren und fortzuentwickeln. Daraus ergeben sich dann auch Konturen eines kritischen Subjektbegriffs. Subjektivität ist demnach Resultat von institutionellen und diskursiven Praktiken innerhalb kapitalistischer Gesellschaften, hergestellt in widersprüchlichen, vielfältigen und mitunter kontingenten Redepositionen und notwendig gezeichnet durch konkrete, sinnliche, interpersonale Beziehungen zu anderen Menschen. Innerhalb dieser gesellschaftlichen und interpersonalen Konstituiertheit zeigt Subjektivität zugleich in Form von Wünschen und Ängsten eine Eigenlogik, die sich etwa mit Hilfe einer kritisch-sozialwissenschaftlichen Psychoanalyse interpretieren läßt. Es ist ein solcher Subjektbegriff, mit dem im folgenden die hegemoniale Subjektivität im Postfordismus durchmessen werden soll.

2. Hegemoniale Subjektivität

Mit Blick auf die heteronomen Gestalten postfordistischer Subjektivität lassen sich drei Subjektivierungspraktiken differenzieren. Sie resultieren aus der grundlegenden Funktionsweise kapitalistischer Nationalstaaten, nämlich die Individuen als freie und gleiche Marktteilnehmer und Staatsbürger anzurufen und sie gleichsam rückseitig als Angehörige eines Geschlechts und einer Nation, bzw. einer Ethnie oder einer Kultur, zu vergemeinschaften (vgl. Hirsch 1995, S.22f.). Die drei Subjektivierungspraktiken sollen hier, auch um ihren Prozeß- und Konstruktionscharakter sowie ihre Materialität zu kennzeichnen, als Individualisierung, Sexifizierung und Rassifizierung bezeichnet werden.

Individualisierung
Die Individualisierung resultiert aus der besagten Anrufung der Individuen als freie und gleiche Marktteilnehmer und Staatsbürger, aus der Vereinzelung der Subjekte. Der Markt strukturiert und individualisiert dabei die alltäglichen Erfahrungen, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster in Form von Konkurrenz, Lohnarbeit und Konsum. Subjekttheoretisch betrachtet, wird die Welt als eine dem/der Einzelnen frei verfügbare Warenwelt erlebt und der Konsum hält neben der unmittelbaren materiellen Reproduktionsfunktion auch psychische Gratifikationen bereit.

Im Postfordismus wird die Individualisierung nun durch die zunehmenden sozialen Spaltungen besonders zwischen Kernbelegschaftsangehörigen, prekär Beschäftigten, Arbeitslosen und jenen, die sich in illegalisierten Bad Jobs verdingen, noch weiter forciert. Überdies werden die selektiven Diskriminierungen des Sozialstaats ausgeweitet, um die infolge wachsender Ungleichheit gestiegenen Kosten staatlicher Wohlfahrt zu senken und die finanziellen Ressourcen in die Innovationsförderung und Infrastrukturpolitik des „nationalen Wettbewerbsstaats“ (Hirsch) zu stecken. Auf diese ökonomische und politische Weise kommt es zur Fragmentierung und Pluralisierung von Lebenslagen und in der Folge auch zum Bedeutungsverlust von fordistischen Massenintegrationsapparaten wie Parteien und Gewerkschaften. Insgesamt werden die Subjekte zunehmend entsolidarisiert und vereinzelt und die Rede von Chancengleichheit verschiebt sich zusehends zur Rede von individueller Leistungsbereitschaft und individuellem Scheitern.

In diesem Kontext kristallisiert sich eine hegemoniale Subjektivität der relativen Profiteure postfordistischer Individualisierung heraus. Für diese Subjekte kommt es zu einer weitgehenden Verquickung von Arbeits- und Freizeit im Zeichen von neuen Telekommunikations- und Informationstechnologien sowie in Form vielfältiger Symbole der Sinnlichkeit und Selbstbestimmung. Dabei werden einerseits infolge des gewachsenen Subjektbedarfs der hochvernetzten informatisierten Produktion die kommunikativen Bedürfnisse der Subjekte aufgegriffen und im Schein von Lust und Gestaltungsfähigkeit instrumentell verwertet. Andererseits kommt es zur Intensivierung des Konsums, indem Symbole der Differenz, des Protests oder der Sexualität zur Inszenierung eines sinnlich aufgeladenen, distinktiven Lebensstils in Arbeits- und Freizeit genutzt werden. Es entsteht so das Selbstbild einer leistungsfähigen und gleichzeitig dionysischen Subjektivität, das freilich eine immanente Heteronomie verleugnet. Denn nicht allein, daß diese hegemonialen Subjekte in der besagten Nutzung der Symbole von Lust und Freiheit eine Erregung in Sicherheit anstreben, die die instrumentelle Zurichtung der Subjektivität ebenso wie die Ängste vor narzißtischen Kränkungen im bloßen Klischee von befriedigenden Beziehungen dethematisiert. Darüber hinaus speisen die hegemonialen Subjekte ihre Größenphantasien in der Durchsetzung im Kampf um gutbezahlte Lohnarbeitsplätze und kompensieren ihre Deklassierungsängste, indem sie prekär Beschäftigten, Arbeitslosen und Illegalisierten eigenes Versagen vorwerfen und indem sie sich an der Konstruktion von „gefährlichen Gruppen“ beteiligen, die den entspannten Konsum in den Innenstädten und Shopping Malls stören könnten und die es dementsprechend zu vertreiben gilt.

Sexifizierung
Die Sexifizierung ist verkoppelt mit der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung kapitalistischer Gesellschaften. Sie ist gekennzeichnet durch eine formale Gleichheit, die trotz des bürgerlichen Universalismus erst erkämpft werden mußte, und durch eine rückseitige Ungleichstellung von Frauen und Männern, die gemäß der kapitalistischen Trennung von öffentlicher und privater Sphäre von der Vereindeutigung zweier Geschlechter begleitet ist. Damit wird, idealtypisch verkürzt, ein instrumentell kompetenter, rationaler und autonomer Mann als Lohnarbeiter konstruiert und eine hegende, emotionale und abhängige Frau als Familienarbeiterin. Diese Konstruktionen wiederum verweisen auf das hegemoniale Symbolsystem der Zweigeschlechtlichkeit, das „Heterosexualität naturalisiert, Genitalität fixiert, Monogamie normiert und Homosexualität tabuisiert“ (Tillner/Kaltenecker 1995, S.35). Somit kommt es zur Hegemonie einer Männlichkeit, deren Träger nicht nur Frauen und Repräsentanten einer gegenhegemonialen Männlichkeit mit Gewalt von männlich codierten Machtpositionen fernhalten, sondern die sich überdies als autonom bloß phantasieren und ihre reale interpersonale und gesellschaftliche Abhängigkeit bevorzugt auf eine als komplementär konstruierte Weiblichkeit projizieren. Weiblichkeit gerät damit gleichermaßen zum Symbol für Bindung und Abhängigkeit, und der fortbestehende Wunsch nach Bindung kehrt nur mehr wieder als Idealisierung von Weiblichkeit als unerreichbarem Ort von Ganzheit und Nähe sowie als Verachtung von Weiblichkeit als Zeichen fehlender Autonomie.

Im Postfordismus nun entsteht infolge der wachsenden sozialen Spaltungen eine Flexibilisierung auch der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung. Diese zeigt sich, neben der fortbestehenden Verwertung von Weiblichkeit in „klassischen“ Pflege- und Kommunikationsberufen, zunächst in der zunehmenden Kapitalisierung weiblich codierter Fähigkeiten der Kooperation und Kommunikation zur Kreislaufglättung in den hochvernetzten postfordistischen Betrieben – soft skills, die bei Männern als gutbezahlte Extraqualifikationen gelten, und die bei Frauen eher die Doppelbelastung von Familie und Beruf nach sich ziehen. Darüber hinaus erhält die selbstlose Mutterschaft einen weiteren Idealisierungsschub, nicht nur um die Schuld an gesellschaftlichen Krisen „egozentrischen“ Müttern zuweisen zu können, sondern um Frauen aus der steigenden Konkurrenz um Lohnarbeitsplätze zu lösen und die wohlfahrtsstaatlichen Kosten der Massenarbeitslosigkeit zu senken. Und schließlich zeigen sich neue Formen der Arbeitsteilung in der wachsenden Zahl jener Haushalte, die es sich leisten können, die alltäglichen Reproduktionsarbeiten von mehr oder minder schlecht abgesicherten, häufig illegalisierten „Dienstmädchen“ durchführen zu lassen.

Verquickt mit der Arbeitsteilung entstehen auch flexibilisierte Diskurse über Geschlecht und Sexualität. Auffällig ist hier zunächst der Widerspruch zwischen der Individualisierungs- und der Weiblichkeitsnorm, der, neben Irritationen und Brüchen, vielfältige Arrangements mit den postfordistischen Verhältnissen schafft. So kann etwa die „Retorsion“ (Taguieff) emanzipatorisch intendierter Begriffe geschlechtlicher Differenz im Sinne der Reinstallation heterosexistischer Verhältnisse genutzt werden, die nun als selbstbewußt gewählte Lebensform erscheinen. Auffällig ist aber auch die zunehmende Entwendung und Verwertung von schwulen, lesbischen oder transgender-Codes. Diese Codes artikulieren dann häufig nicht mehr eine minoritäre eigenständige Praxis oder eine Provokation hegemonialer Gewißheiten. Vielmehr dienen sie einerseits der Propagierung freier Wählbarkeit der sexuellen Orientierung mit dem Ziel, den Subjekten die von der postfordistischen Ökonomie geforderte raum-zeitliche Flexibilität schmackhaft zu machen (vgl. Dany 1996, S.111). Andererseits dient der Konsum schwuler und lesbischer Codes der Überwindung heterosexueller Langeweile und der Abwehr der mit heterosexuellen Beziehungen verbundenen narzißtischen Kränkungen, ohne freilich die fortbestehenden heterosexistischen Signifikations- und Ausschlußpraktiken zu thematisieren.

Rassifizierung
Die Rassifizierung wird entscheidend gespeist durch die oben erwähnte Funktionsweise des kapitalistischen Nationalstaats, die Individuen als staatsbürgerliche Subjekte anzurufen und sie damit als Angehörige eines „Volks-als-Nation“ zusammenzufassen (Poulantzas 1974, S.138).7

Sie ist mithin konstitutiv mit der Erzählung des Nationalstaats verknüpft, die die nationale Einheit „zur Historizität eines Territoriums und zur Territorialisierung einer Geschichte, zur nationalen Tradition eines Territoriums“ macht (ders. 1978, S.107). Auf diese Weise kann ein „nationales Interesse“ über soziale Konfliktlinien hinweg spontan plausibel formuliert werden und es eröffnet sich die Möglichkeit, den Arbeitskräftebedarf der warenproduzierenden Produktion nach innen und außen hin rassistisch und hierarchisch zu regulieren (Müller 1995, S.73ff.). Psychisch bildet die Rassifizierung dann eine hegemoniale und konkrete Option der nationalstaatlichen Subjekte, ihr Leben zu bewältigen. Dieser Vorgang läßt sich mit Mentzos in aller Kürze als „Pseudo-Wir-Bildung“ und „Real-Externalisierung“ begreifen (1993, S.116). Während die Pseudo-Wir-Bildung die Bewältigung sozialer und psychischer Konflikte durch die Konstruktion eines indifferenten nationalen Binnenraums offeriert, dient die Real-Externalisierung der Deponierung von überschreitenden Wünschen und Ängsten in solchen Gruppen, die hegemonial gleichsam als spiegelverkehrtes Gegenüber der Autochthonen, als „fremd“, „anders“ oder „gefährlich“ konstruiert sind.

Im Postfordismus nimmt auch die Rassifizierung eine historisch-spezifische Form an. Hier wird die starre Rede der Superiorität einer weißen Rasse zugunsten der Rede mehr oder minder kompatibler kultureller Differenzen zurückgedrängt. Freilich ist mit dem Wort „Rasse“ nicht „der semiologische Komplex, jenes Bündel an Bedeutungen, das zuvor in diesem Wort verdichtet war, obsolet geworden“, vielmehr können im Wort „Kultur“ deutlich unverfänglicher und flexibler soziologische, symbolische, somatische und phantasmatische Merkmale neorassistisch zusammengefaßt werden (Müller 1995, S.102). Dabei inszenieren sich die Metropolenstaaten als eine essentielle Kultur unter anderen, die es, in einer eigenartigen Verkehrung der Machtverhältnisse, vor anderen Kulturen zu schützen gelte (vgl. Grimm/Rebentisch 1996, S.99). Auf diese Weise wird eine ideologische Praxis begründet, die die Metropolenstaaten gegen Migrationsbewegungen aus ausgebeuteten oder schlicht abgekoppelten Gegenden der globalen Ökonomie abschottet und überdies infolge der kulturellen Differenzierungen eine deutlich flexibilisierte Regulation des Arbeitsmarkts eröffnet (vgl. Terkessidis 1998, S.228). Rückseitig dient der kulturelle Rassismus in einer positivierten Variante zugleich auch der Intensivierung des Konsums der integrierten, meist weißen und männlichen Subjekte in den Metropolen – nämlich im Genuß der zuvor konstruierten kulturellen Differenzen, die nun Authentizität, Sexualität, Hybridität, Glamour oder sonst was verbürgen sollen (vgl. Solomos/Back 1996, S.185ff.). Nicht zufällig entstehen somit Koalitionen zwischen den oben beschriebenen individualistischen und den neorassistischen Subjekten, wenn sie „gefährliche“ Gruppen konstruieren, die imaginär die vermeinte Toleranz ebenso bedrohen wie die „Innere Sicherheit“ oder die „nationale Identität“. Gemeinsam wird dann zum Ausschluß der rassifizierten Gruppen der starke Staat gefordert (vgl. Grimm/Ronneberger 1994, S.117ff.).

Diese Bemerkungen zu den drei heteronomen Subjektivierungspraktiken zusammengenommen, zeigen Konturen einer hegemonialen postfordistischen Subjektivität. Sie präsentiert sich als eigentümliche und historisch-spezifische Kombination individualisierender, sexifizierender und rassifizierender Praktiken, die wiederum an die Transformationen der ökonomischen, politischen und ideologischen Praktiken rückgekoppelt sind. Diese Subjektivität zeichnet sich durch ein tolerantes, lustvolles, jedenfalls flexibles und liberales, mitunter gar antirassistisches Selbstbild aus und sie verleibt sich gerne Symbole der Differenz und des Protests ein, indem sie diese Symbole de- und rekontextualisiert. Auf diese Weise ist die hegemoniale Subjektivität bis in ihre psychische Verfaßtheit hinein bestens verwertbar in Produktion und Konsumtion: die überwiegend narzißtischen Ängste vor Kränkungen und Deklassierung werden durch eine instrumentelle Lust, durch eine Erregung in Sicherheit kompensiert, die sowohl in den Unternehmenskulturen als auch im diversifizierten Konsum das kommunikative und glückliche Selbstbild in Bildern der Kommunikativität erschafft und bestätigt. Sobald indes die materiellen und narzißtischen Gratifikationen bedroht sind, und das geschieht immanent und zwangsläufig, mobilisieren die hegemonialen Subjekte situativ, neben den individualistischen, auch sexistische und rassistische Exklusionspraktiken.

3. Aspekte gegenhegemonialer Praxis

Der Erfolg kritischer Interventionen ist, lapidar gesprochen, immer auch davon abhängig, welche Begriffe sich die Akteure von den postfordistischen Verhältnissen, Institutionen, Diskursen und Subjektivitäten machen. Mit dem Fokus auf die Subjektivität soll dazu nicht zuletzt auch die „Tagung zu Subjektkonstitution und Ideologieproduktion“ dienen. Ich möchte hier nun abschließend einige Aspekte einer solchen aktuellen Selbstverständigung hervorheben, die sich aus den obigen theoretischen und zeitdiagnostischen Bemerkungen ergeben.

Zunächst gilt es, die hegemonialen Diskurse zu dekonstruieren, um, etwa im Hinblick auf die Subjektivität, bestimmte Identitätsbehauptungen und rigide Geschlechterrepräsentationen zurückweisen und alternative Handlungsoptionen aufzeigen zu können. Daneben muß freilich rekonstruiert werden, wie sich die Diskurse in den Institutionen kapitalistischer Gesellschaften und eben auch in den Subjekten als „Existenzweise“ (Maihofer) materialisieren. Im Zuge dieser Doppelbewegung können dann die Widersprüche des Postfordismus artikuliert, politisiert und fruchtbar gemacht werden. Für eine solche Artikulation lassen sich, neben den „klassischen“ Widersprüchen zwischen Lohnarbeit und Kapital oder zwischen der proklamierten Gleichheit und der individualistischen, sexistischen oder rassistischen Ungleichstellung, vielfältige Beispiele finden. So ist schon die frühkindliche Entwicklung infolge relativ diversifizierter Lebensformen vom Widerspruch zwischen potentiell einsozialisiertem sinnlichem Reichtum, Empathie und Kommunikation einerseits und narzißtischer Instrumentalität der Interaktionen, häufig im Zeichen der Hegemonie heterosexueller Paarbeziehungen und privatistischer Kleinfamilien, andererseits geprägt. Im wachsenden Subjektbedarf der postfordistischen Produktion präsentiert sich nicht allein der Ausschluß derjenigen, die nicht die entsprechenden Kapitalien aufweisen von gutbezahlter Lohnarbeit, sondern auch der Widerspruch zwischen der Verwertung von „immaterieller Arbeit“ in den Betrieben und der transbetrieblichen Produktion der entsprechenden Subjektivitäten und Fähigkeiten in familialen und anderen „privaten“ Kontexten. Und in der Kulturindustrie findet sich der Widerspruch zwischen der Entwendung und Verwertung von Symbolen der Differenz und des Protests und deren gleichzeitigen Popularisierung mit durchaus transgressiven Lesarten, die die besagten Symbole auf ihre sinnlichen und intersubjektiven Versprechen verpflichten wollen. Darüber hinaus gilt es freilich auch in der gegenhegemonialen Praxis selbst Widersprüche zu bearbeiten – etwa den immer wiederkehrenden Widerspruch zwischen Lust und politischer Intervention. Soll dieser Widerspruch sich indes nicht aufspalten in rigide, selbstgerechte und -verleugnende Praktiken oder in ein allzu bereitwilliges Verlassen auf die Subversion der Warenform, deren politischer Gehalt sich schnell im Gefühl besseren Konsums erschöpft, muß auch die psychische, und das heißt gerade in marginalen Zusammenhängen: die narzißtische Bedürftigkeit der Subjekte ernst genommen werden. D.h. schon in der eigenen Praxis muß das Wechselspiel von Lust und Narzißmus beachtet werden, damit es zur „Produktion einer in kontinuierlicher Weise ihren Bezug zur Welt selbstbereichernden Subjektivität“ kommen kann (Guattari 1992, S.38). Ansonsten droht die Gefahr, daß die angestrebte Erkenntnis und das politische Bearbeiten der postfordistischen Verhältnisse insofern eingeschränkt wird, als die Erkenntnis durch eine narzißtische Wirklichkeitskonstruktion beschnitten wird und das Bearbeiten in den Dienst narzißtischer Abwehr gestellt wird (Horn 1990, S.112).

Eine wichtige Ressource bildet in diesem Kontext die Ästhetik. Ohne Zweifel fungiert die Ästhetik immer auch als Ideologie, weil sie in ihrer enklavischen Verkörperung von Sinnlichkeit und Glück die Geltung des herrschenden Wissens und der Politik legitimiert. Doch gleichzeitig überschreitet die Ästhetik eben jene instrumentalistische Sprache von Wissen und Politik, unterläuft das „automatische Verstehen“ der in ihrer Hegemonie so evidenten Codes (Rebentisch 1997, S.69) und vermag die institutionell-diskursiv hegemonialen Selbstverständlichkeiten „der Lüge zu bezichtigen“ (Hebdige 1998, S.394). Die Ästhetik kann mithin als Kritik ihrer eigenen warenförmigen, politischen und ideologischen Indienstnahme gelesen werden und eröffnet eine gegenhegemoniale „Beschriftung“ (Walter Benjamin) der gesellschaftlichen und subjektiven Verhältnisse – allerdings nur, wenn sie von sich weiß, wenn die emanzipatorische Praxis das Zusammenspiel von Ästhetik, Genuß und Begehren, von Analyse gesellschaftlicher und subjektiver Heteronomie sowie von instrumentellen Wissens-, Organisations- und Interventionsformen bewahrt (vgl. Eagleton 1997, S.88f.). Im besten Fall gelingt es, dem Narzißmus, der Kreativität und dem Zorn der, mehr oder minder freiwillig, dissidenten und subordinanten Subjekten ästhetisch und politisch wirksamen Ausdruck zu verleihen: Es ist potentiell lustvoll, mit den hegemonialen Verhältnissen nicht einverstanden zu sein (vgl. Diederichsen 1998, S.51ff).

Anmerkungen

  1. Überarbeitete und ergänzte Fassung des Einführungsvortrags der "Tagung zu Subjektkonstitution und Ideologieproduktion".
    <zurück zum Text>
  2. An dieser Stelle sei schon bemerkt, daß sich die hegemonialen oder kritisch-gegenhegemonialen Lesarten von Subjektbegriffen unweigerlich in historischen und gesellschaftlichen Kontexten vollziehen. So kann die zunächst emanzipatorisch intendierte Rede über Differenz zu differentialistischen Ausschlüssen führen, wenn das Recht auf Differenz, das aus dem Kampf partikularer Minderheiten gegen die repressiven Folgen einer konformistisch-universalistischen Ideologie heraus eingefordert wird, durch "Retorsionen" (Taguieff) zu einem Recht der Mehrheitsgesellschaft umgedeutet wird, ihre nun essentialisierte Differenz vor den ausgeschlossenen und/oder verfolgten Minderheiten zu schützen (Terkessidis 1995, S.275f.). Darüber hinaus lassen sich auch die angeführten Begriffe des Hybriden und des Cyborg hegemonial nutzen. In diesem Kontext zeigt Tom Holert, wie eine sich liberal wähnende Gesellschaft die Hybridität von "Mischlingen" konstruiert, nicht um den so Konstruierten gleiche Rechte einzuräumen, sondern um dem eigenen Konsum durch eine Prise exotisierender Variationen hegemonialer Schönheitsvorstellungen einen zusätzlichen "Glamour" zu verschaffen (1998, S.37). Die Rede von Cyborgs kann hingegen den Subjektbedarf der informatisierten Produktionsformen samt der darin angelegten instrumentellen Zurichtung der Subjekte affirmieren und mit einem symbolischen Mehrwert ausstatten. Die Verwendung solcher Subjektbegriffe durch subordinant und dissident situierte Subjekte muß mithin ebenso die Gefahr ihrer hegemonialen Entwendung reflektieren wie die Gefahr, diese Begriffe zur Befriedigung einer infolge gesellschaftlicher Marginalität allzu verständlichen narzißtischen Bedürftigkeit in Form von Phantasien selbstgestaltender Potenz und sozialer Macht zu nutzen.
    <zurück zum Text>
  3. An dieser Stelle argumentiert Butler durchaus psychoanalytisch. Sie geht davon aus, daß die ausschließliche Identifizierung eine Vereinseitigung und eine Lähmung verursacht, und im Zwang der Projektion des Verwerflichen auf jene Subjektpositionen gekontert wird, die als Bedrohung der je eigenen kohärenten Identität bekämpft werden. Zur Bedeutung der "Verwerfung" im Unterschied zur "Verdrängung" schreibt Butler: "'Verwerfung' ist zur Lacanschen Begrifflichkeit für Freuds Konzept der 'Verdrängung' geworden. Im Unterschied zur Verdrängung, die als Handlung eines bereits geformten Subjekts verstanden wird, ist Verwerfung der Akt einer Negierung, die das Subjekt selbst begründet und formt" (Butler 1995, S.186).
    <zurück zum Text>
  4. Wenn etwa die ökonomischen, politischen und ideologischen Bedeutungen neuer Produktionsformen nicht beachtet werden, kann die Kritik starrer, kohärenter Identitäten einen expliziten Baustein liefern für das Konzept eines allseitig flexiblen, fitten Subjekts, das auch die Einschränkungen bestehender Geschlechterrepräsentationen überwindet, um sich letztlich in die flexibilisierten Anforderungen der neuen Unternehmenskulturen zu fügen (vgl. Keupp 1996, S.43f.).
    <zurück zum Text>
  5. Zur ausführlichen Diskussion der Anschlußfähigkeit von Subjekt- und Gesellschaftstheorie, sowie zum Vorschlag der Zusammenarbeit von materialistischer Sozialisationstheorie als kritischer Subjekttheorie und Regulationstheorie als kritischer Gesellschaftstheorie vgl. Naumann 2000.
    <zurück zum Text>
  6. Dementsprechend muß neben der Diskursivität von Erkenntnisgegenständen und Erkenntniswerkzeugen (den analytischen Begriffen) auch deren Historizität beachtet werden.
    <zurück zum Text>
  7. Der Begriff der Rassifizierung wird hier in einem sehr allgemeinen Sinne verwendet. Er bezeichnet die in der Funktionsweise kapitalistischer Staaten angelegten Exklusionsprozeduren, die sich auf als fremd, different oder gefährlich konstruierte Gruppen, "Kulturen", "Ethnien", "Völker" etc. beziehen können.
    <zurück zum Text>

Literatur

Althusser, Louis 1973: Marxismus und Ideologie. Berlin.

Balibar, Etienne 1994: Strukturale Kausalität, Überdetermination und Antagonismus. In: Böke, Henning / Müller, Jens Christian / Reinfeldt, Sebastian (Hg.) 1994: Denk-Prozesse nach Althusser. Hamburg.

Butler, Judith 1994: Phantasmatische Identifizierung und die Annahme des Geschlechts. In: Institut für Sozialforschung Frankfurt (Hg.) 1994.

Butler, Judith 1995: Melancholisches Geschlecht / Verweigerte Identifizierung. In: Benjamin, Jessica (Hg.) 1995: Unbestimmte Grenzen. Beiträge zur Psychoanalyse der Geschlechter. Frankfurt/Main.

Butler, Judith 1997: Körper von Gewicht. Frankfurt/Main.

Dahmer, Helmut 1984: Plädoyer für eine analytische Sozialpsychologie. In: Institutsgruppe Psychologie der Universität Salzburg (Hg.) 1984: Jenseits der Couch. Psychoanalyse und Sozialkritik. Frankfurt/Main; New York.

Dany, Hans-Christian 1996: Sex steigt über seine Ufer. In: Texte zur Kunst Mai 1996.

Demirovic, Alex 1996: Die Transformation des Wohlfahrtsstaats und der Diskurs des Nationalismus. In: Bruch, Michael / Krebs, Hans-Peter (Hg.) 1996: Unternehmen Globus. Facetten nachfordistischer Regulation. Münster.

Diederichsen, Diedrich 1998: Der Boden der Freundlichkeit. Von der Unmöglichkeit Politik zu machen, ohne Kultur zu betreiben. In: Die Beute Neue Folge Nr.1.

Eagleton, Terry 1994: Ästhetik. Die Geschichte ihrer Ideologie. Stuttgart; Weimar.

Eagleton, Terry 1997: Die Illusionen der Postmoderne. Stuttgart; Weimar.

Freud, Sigmund 1990: Das Unbehagen in der Kultur. Frankfurt/Main.

Görg, Christoph 1994: Krise und Institution. In: Esser, Josef / Görg. Christoph / Hirsch, Joachim (Hg.) 1994: Politik, Institutionen und Staat. Zur Kritik der Regulationstheorie. Hamburg.

Graw, Isabelle 1994: Für Theorie. In: Wohlfahrtsausschüsse (Hg.) 1994: Etwas Besseres als die Nation. Berlin; Amsterdam.

Grimm, Sabine / Rebentisch, Juliane 1996: Befreiungsnormen: Feministische Theorie und sexuelle Politik. In: Texte zur Kunst Mai 1996.

Grimm, Sabine / Ronneberger, Klaus 1994: Weltstadt und Nationalstaat. Frankfurter Dienstleistungsangestellte äußern sich zur multikulturellen Gesellschaft. In: Institut für Sozialforschung (Hg.) 1994: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Frankfurt/Main

Guattari, Felix 1992: Chaosmose. Paris.

Habermas, Jürgen 1968: Erkenntnis und Interesse. Frankfurt/Main.

Hebdige, Dick 1998: Stil als absichtliche Kommunikation. In: Kemper, Peter / Langhoff, Thomas / Sonnenschein, Ulrich (Hg.) 1998: „but I like it“. Jugendkultur und Popmusik. Stuttgart.

Heeg, Susanne 1994: Flexibilisierte Frauen. Historische und aktuelle Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. In: Eichhorn, Cornelia / Grimm, Sabine (Hg.) 1994: Gender Killer. Texte zu Feminismus und Politik. Berlin; Amsterdam.

Hirsch, Joachim 1995: Der nationale Wettbewerbsstaat. Staat, Demokratie und Politik im globalen Kapitalismus. Berlin; Amsterdam.

Holert, Tom 1998: Mischkalkulationen und Gesichter der Zukunft. Noah Gabriel Becker, Michael Jackson, Tiger Woods, ein „bi-rassischer“ Androgyn und das „vibe-thing“. In: Mayer, Ruth / Terkessidis, Mark (Hg.) 1998: Globalkolorit. Multikulturalismus und Populärkultur. St. Ändra/Wördern.

Horn, Klaus 1990: Schriften zur kritischen Theorie des Subjekts (Hg.: Busch, Hans-Joachim). Bd. 2. Subjektivität, Demokratie und Gesellschaft. Frankfurt/Main.

Institut für Sozialforschung Frankfurt (Hg.) 1994: Geschlechterverhältnisse und Politik. Frankfurt/Main.

Keupp, Heiner 1996: Wer erzählt mir, wer ich bin? Identitätsofferten auf dem Markt der Narrationen. In: Psychologie und Gesellschaftskritik Nr.80 4/96.

Lorenzer, Alfred 1986: Emanzipation und Methode. In: Psyche 12/1986.

Maihofer, Andrea 1994: Geschlecht als Existenzweise. Einige kritische An-merkungen zu aktuellen Versuchen zu einem neuen Verständnis von „Geschlecht“. In: Institut für Sozialforschung Frankfurt (Hg.) 1994.

Marcuse, Herbert 1970: Der eindimensionale Mensch. Neuwied; Berlin.

Marcuse, Herbert 1984: Versuch über die Befreiung. In: Ders. 1984: Schriften Band 8. Frankfurt/Main.

Marcuse, Herbert 1987: Triebstruktur und Gesellschaft. Frankfurt/Main.

Marx, Karl / Engels, Friedrich 1988: Marx Engels Werke (MEW). Berlin (Ost).

Mentzos, Stavros 1993: Der Krieg und seine psychosozialen Funktionen. Frankfurt/Main.

Müller, Jost 1995: Nation, Ethnie, Kultur. Mythen der Rechten. Berlin; Amsterdam.

Naumann, Thilo Maria 2000: Das umkämpfte Subjekt. Subjektivität, Hegemonie und Emanzipation im Postfordismus. Tübingen.

Poulantzas, Nicos 1974: Politische Macht und gesellschaftliche Klassen. Frankfurt/Main.

Poulantzas, Nicos 1978: Staatstheorie. Politischer Überbau, Ideologie, Sozialistische Demokratie. Hamburg.

Rebentisch, Juliane 1997: Performativität, Politik, Bedeutung. Judith Butler revisited. In: Texte zur Kunst September 1997.

Solomos, John / Back, Les 1996: Racism and society. London.

Terkessidis, Mark 1995: Kulturkampf. Volk, Nation, der Westen und die Neue Rechte. Köln.

Terkessidis, Mark 1998. Psychologie des Rassismus. Opladen; Wiesbaden.

Tillner, Georg / Kaltenecker, Siegfried 1995: Offensichtlich männlich. Zur aktuellen Kritik der heterosexuellen Männlichkeit. In: Texte zur Kunst Februar 1995.
Inhalt
readme.txt
go.to/online-demo
New Actonomy
Anmerkungen KG
Interview KG
Das umkämpfte Subjekt
Multikulturalismus
Déjà vu
Inhalt
readme.txt
go.to/online-demo
New Actonomy
Anmerkungen KG
Interview KG
Das umkämpfte Subjekt
Multikulturalismus
Déjà vu
Inhalt
readme.txt
go.to/online-demo
New Actonomy
Anmerkungen KG
Interview KG
Das umkämpfte Subjekt
Multikulturalismus
Déjà vu
Inhalt
readme.txt
go.to/online-demo
New Actonomy
Anmerkungen KG
Interview KG
Das umkämpfte Subjekt
Multikulturalismus
Déjà vu
Inhalt
readme.txt
go.to/online-demo
New Actonomy
Anmerkungen KG
Interview KG
Das umkämpfte Subjekt
Multikulturalismus
Déjà vu
Inhalt
readme.txt
go.to/online-demo
New Actonomy
Anmerkungen KG
Interview KG
Das umkämpfte Subjekt
Multikulturalismus
Déjà vu
Inhalt
readme.txt
go.to/online-demo
New Actonomy
Anmerkungen KG
Interview KG
Das umkämpfte Subjekt
Multikulturalismus
Déjà vu
Inhalt
readme.txt
go.to/online-demo
New Actonomy
Anmerkungen KG
Interview KG
Das umkämpfte Subjekt
Multikulturalismus
Déjà vu
Inhalt
readme.txt
go.to/online-demo
New Actonomy
Anmerkungen KG
Interview KG
Das umkämpfte Subjekt
Multikulturalismus
Déjà vu