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PolizistInnen online gegen Deportation Business
19.06.2001  Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer PolizistInnen e.V. und SAFERCITY.DE beteiligen sich an der Online-Demo gegen die Lufthansa.

Alle Anzeigen! Bundesregierung hilft Lufthansa gegen AbschiebegegnerInnen
18.06.2001  Demokratie: Das Bundesjustizministerium rät der Lufthansa, die Online-DemonstrantInnen anzuzeigen.

<online-demo@gmx.net> to: <juergen.weber@dlh.de>
18.06.2001  Online-DemonstrantInnen fragen den Lufthansa-Vorstand, wann endlich Schluss mit den Abschiebungen sein wird.

"Wir werden den reibungslosen Ablauf der Aktionärsversammlung stören"
17.06.2001  kein mensch ist illegal, Libertad! und der Dachverband der kritischen AktionärInnen kündigen Proteste auf der Lufthansa-Aktionärsversammlung an.

Verfassungsschutz versteht nicht, wie die Online-Demo funktioniert
17.06.2001  Verfassungsschutzpräsident Fromm glaubt, Autonome wollten am 20. Juni die Lufthansa Homepage mit Emails lahmlegen.

Lufthansa bedroht erstbeste Menschenrechtsorganisationen
13.06.2001  Die Lufthansa droht dem Berliner Forschungszentrum Flucht und Migration FFM e.V. eine halbe Million Strafgeld wegen einer Webseite an, die gar nicht dem FFM e.V. gehört.

Freie Radios auf Sendung gegen Lufthansa Deportation Business
08.06.2001  Das Netzwerk der Freien Radios stellt Sendungen über die Online-Demonstration im Internet zur Verfügung.

Veranstaltungstournée mit Ricardo Dominguez
28.05.2001  Ab heute in Deutschland on tour: der Pionier des Netzaktivismus Ricardo Dominguez vom Electronic Disturbance Theater aus New York.

"deportation.class"-Zeitung erschienen
22.05.2001  Eine kostenlose gemeinsame Zeitung von 'kein mensch ist illegal' und 'Libertad!' ist in hoher Auflage erschienen, um die Online-Demo auch "offline" bekannt zu machen. Am 01.06.2001 liegt sie der tageszeitung (taz) bei.

CD-Release: "let's <go.to/online-demo - stop deportation business"
28.05.2001  Kanak Attak + Libertad! + kein mensch ist illegal: CD mit Texten, Grafiken, Filmen, Clips.
Ab heute erhältlich.

Kölner Aktionstage gegen deportation.business
16.05.2001  Ab dem 11. Juni finden in Köln Aktionstage statt im Hinblick auf die Aktionärsversammlung der Lufthansa AG am 20. Juni 2001.

Wir machen mit!
13.05.2001 Erklärung zur Unterstützung und Teilnahme an der Online-Demo

Lufthansa Goes Offline - am 20. Juni um 10 Uhr [8.00 GMT]
10.05.2001  Während der Lufthansa Hauptversammlung am 20. Juni soll das Internetportal des Konzerns blockiert werden

online-demo@gmx.net an ordnungsamt@stadt-koeln.de
10.05.2001  Online-Demonstration beim Ordnungsamt Köln angemeldet.

Online-Demonstration gegen Deportation Business
07.03.2001  kein mensch ist illegal und Libertad! rufen zur Blockade der Lufthansa-Homepage auf.



 



19.06.2001:

PolizistInnen online gegen Abschiebungen


Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer PolizistInnen (Hamburger Signal) e.V. und SAFERCITY.DE unterst=ützen den Aufruf zur Online-Demo "deportation.class" und bekunden ausdrücklich unsere Solidarität! Wir möchten darauf hinweisen, dass neben staatlichen Organen wie beispielsweise Polizei und BGS auch private Sicherheitsunternehmen in das schmutzige Geschäft mit Abschiebungen/Rückführungen verstrickt sind (vergl.taz v. 15.06.01). Auch in Deutschland fordern die Lobbyverbände der privaten Sicherheitsdienstleister die Übertragung dieser lukrativen Aufgabe. Wir fordern die sofortige Einstellungen aller Abschiebungen/Rückführungen aus der Bundesrepublik Deutschland.

Thomas Brunst
Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer PolizistInnen (Hamburger Signal)e.V., Redaktion SAFERCITY.DE,



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18.06.2001:

Kein Demonstrationsrecht im Cyberspace?   heise.de


Die Antirassismus-Initiativen "Kein Mensch ist illegal" und "Libertad" haben fur den Tag der Jahreshauptversammlung der Lufthansa am 20. Juni in Berlin zur Online-Demo[1] gegen die Website[2] der Fluglinie aufgerufen. Dadurch soll der virtuelle Flugschalter, uber den die Lufthansa 2005 ein Viertel aller Buchungen abwickeln will, von 10 Uhr vormittags an blockiert werden [3]. Die Kampagne, für die "Online-Protest-Software" zur Automatisierung des virtuellen Sit-ins zur Verfügung gestellt wird, richtet sich gegen die "jährlich etwa 10.000 Abschiebungen" abgelehnter Asylbewerber, fur die das Unternehmen seine Linienfluge im Auftrag der Bundesregierung zur Verfugung stellt. Dabei war es bereits zweimal zu Todesfallen gekommen.

Einer solchen Demonstration im virtuellen Raum spricht die Bundesregierung aber ihre Rechtmässigkeit ab. "Unser Haus hält es fur zweifelhaft, dass sich die Initiatoren auf das Demonstrationsrecht berufen konnen", sagt Maritta Strasser, Sprecherin des Bundesjustizministeriums. Die im Artikel 8 Grundgesetz garantierte Versammlungsfreiheit sei nämlich nur auf die physische Anwesenheit "im realen öffentlichen, und nicht im virtuellen Raum zu beziehen.

Sollte die Lufthansa Anzeige gegen die Hintermänner der "aggressiven Initiative" erstatten, wie ein Sprecher des Unternehmens die Kampagne bezeichnet, würden die Gerichte nach Auffassung des Justizministeriums aber wahrscheinlich auf den Straftatbestand der Datenveränderung (P 303a Strafgesetzbuch) oder sogar der Computersabotage durch Datenunterdrückung (P 303b StGB) erkennen. Voraussetzung sei, dass der Lufthansa-Server wie beabsichtigt lahm gelegt oder dem Computersystem Schaden zugefugt wurde. Wenn die Website wie geplant am Donnerstag vorübergehend nicht erreichbar sei, werde die Lufthansa wohl auch zivilrechtlich Schadensersatzansprüche geltend machen können.


URL dieses Artikels: http://www.heise.de/newsticker/data/fr-18.06.01-000/

Links in diesem Artikel:
[1] http://go.to/onlinedemo
[2] http://www.lufthansa.com
[3] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/7881/1.html
[4] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/7907/1.html
[5] mailto:fr@tp.heise.de



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Dokumentation:

=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=-=
Von : online-demo <online-demo@gmx.net>
An : juergen.weber@dlh.de <juergen.weber@dlh.de>
Datum : Montag, 18. Juni 2001, 09:53
Betreff: Deportation Business/Aktionärsversammlung
Dateien: <none
--====----====----====----====----====----====----====----====----====----===--

Sehr geehrter Herr Weber,
sehr geehrte Damen und Herren,

am kommenden Mittwoch, den 20.Juni findet die jährliche Aktionärsversammlung Ihres Unternehmens statt.

Im vergangenen Jahr erklärten Sie zu diesem Anlass den Aktionärinnen und Aktionären sowie der besorgten Öffentlichkeit, über einen Ausstieg aus dem Geschäft mit der Abschiebung in Verhandlung treten zu wollen.

Zusammen mit zahlreichen Abschiebegegnerinnen und Abschiebegegnern müssen wir jedoch feststellen, dass Sie die breite Kritik der Öffentlichkeit an diesem Geschäftszweig nicht ernst nehmen. Stattdessen erlauben Sie sich den Zynismus, von Abschiebungen zu sprechen, die "mit freundlichem Service vonstatten gehen" (telepolis, 17.03.2001).

Es ist müssig zu erörtern, ob dies dem Ernst der Sache angemessen ist. Reichen Ihnen zwei Tote nicht, um endlich die Konsequenzen zu ziehen?

Es würde Ihnen gut bekommen, sich einen Augenblick über ihr Selbstbewusstsein als grosses Unternehmen hinwegzusetzen. Im Folgenden steht Ihnen die Möglichkeit offen, das zu lesen, was Abschiebegegnerinnen und Abschiebegegner aus vielen Ländern der Welt Ihnen zu sagen haben.

Sollten Sie dies nicht wahrnehmen wollen, bleibt mir nur stellvertretend darauf hinzuweisen, dass am 20. Juni eine Online-Demonstration gegen Ihr Abschiebegeschäft stattfinden wird.
Es ist ein schmutziges Geschäft, mit Abschiebungen Geld zu verdienen.


18.06.2001,
für 'kein mensch ist illegal' und 'Libertad!',

Jan Hofmann

---
mailto:online-demo@gmx.net




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17.06.2001:

"Bits and Bytes against Deportation"    Wer glaubt, dass 0 und I keine Meinungen darstellen können, hat geirrt. Kein Mensch ist illegal und Libertad! drücken im Rahmen einer kurzen Performance vor dem Eingang der Lufthansa-Hauptaktionärsversammlung den "roter Startknopf" für die Online-Demonstration vor http://www.lufthansa.com.


"Wir werden den reibungslosen Ablauf der Aktionärsversammlung stören"

Der Lufthansa stehen nach dem Pilotenstreik wegen ihrer Abschiebepraxis zur Aktionärsversammlung in Köln erneut Turbulenzen bevor.

Das Netzwerk "kein mensch ist illegal", der "Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre" und "Libertad!" kündigen zur Jahreshauptversammlung der Deutschen Lufthansa AG am Mittwoch, 20. Juni, in der Kölnarena heftige Proteste gegen das Geschäft mit Abschiebungen in der "deportation.class" an.

"Wir werden den reibungslosen Ablauf der Aktionärsversammlung stören", so Kurt Lindner von "kein mensch ist illegal": "Gleichzeitig werden international Zehntausende an der Online-Demo im Internet teilnehmen." Ziel der Proteste sei es, den Konzern endlich zur Aufgabe des "deportation-business" zu bewegen. "Wir fordern eine verbindliche Erklärung der Lufthansa, Abschiebehäftlinge grundsätzlich nicht mehr zu befördern", erklärt Lindner. Mit Aktionen auf Flughäfen im In- und Ausland, vor Niederlassungen des Konzern, in Reisebüros und im Internet sei es "kein mensch ist illegal" gelungen, die Öffentlichkeit auf die Mitverantwortung des Luftfahrtkonzerns bei der Abschiebepraxis aufmerksam zu machen. "Der Imageschaden für den Konzern ist enorm", sagt Lindner. Der Aufruf zur Zivilcourage gegen Abschiebungen sei nicht ohne Wirkung geblieben. Immer mehr Piloten der Airline verweigern den Transport von Abschiebehäftlingen. Die Pilotenvereinigung Cockpit fordert Flugkapitäne dazu auf, "passengers not willing to travel" nicht mehr zu transportieren.

Das Management reagiert nervös. Weil die angekündigten Proteste nicht verboten sind, bedroht der Konzern nun Initiativen, die den Protest gegen Abschiebungen unterstützen, mit horrenden Zwangsgeldern. Auf Antrag der Lufthansa AG erließ das Landgericht Frankfurt gegen die Berliner Forschungsgesellschaft Flucht und Migration, deren Büro früher als Postadresse für "kein mensch ist illegal" fungierte, eine einstweilige Verfügung mit dem Ziel, eine verfremdete Werbung aus dem Internet zu entfernen. "Das ist ein lächerlicher Einschüchterungsversuch", so der Sprecher von "kein mensch ist illegal". Wenn die Lufthansa weiter abschiebt, wird sich die Kampagne gegen das "deportation-business" des Konzerns international verbreitern, schließlich sind auch andere internationale Fluggesellschaften Ziel von Protestaktionen gegen Abschiebungen."

weitere Informationen: Tel 0179-4982450
Email: kmii-koeln@gmx.net;
Mi.20.6. ab 14:00 aktuelle Informationen und Bilder von Aktionen:  http://www.kmii-koeln.de



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17.06.2001:

Verfassungsschutz versteht Online-Demo nicht


In der Welt am Sonntag vom 17.06.2001 erschien ein interview mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, in dem er über die "wachsende Bedrohungen Deutschlands durch Wirtschafts-Agenten aus dem Osten, Islamisten sowie linke und rechte Extremisten" referierte. Dazu zählt offenbar auch die Online-Demonstration gegen Abschiebungen. Der Verfassungsschutz hat es so verstanden, dass Autonome die Homepage der Lufthansa mit Emails lahmlegen wollen. Die Aufklärungsarbeit soll deshalb ausgedehnt werden. Dokumentiert:

"WamS: Gibt es im Linksextremismus neue Trends?

Fromm: Nicht nur Rechtsextremisten, sondern auch Linksextremisten nutzen zunehmend das Internet zur eigenen Vernetzung und für direkte Aktionen. So wollen beispielsweise Angehörige der autonomen und antiimperialistischen Szene am 20. Juni die Homepage der Lufthansa mit einer riesigen Menge von E-Mails lahm legen. Das nennen sie eine Internet-Demonstration gegen das Abschiebungsgeschäft, für das sie auch die Lufthansa verantwortlich machen. In einem anderen Zusammenhang ist davon die Rede, dass Anschläge via Internet eine weitaus größere Wirkung haben könnten als etwa Brandanschläge. Ein Grund mehr, warum wir unsere Aufklärungsarbeit im Internetbereich noch weiter ausdehnen müssen."

Quelle:  http://www.welt.de/daten/2001/06/17/0617de261357.htx



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13.06.2001:

Lufthansa bedroht erstbeste Menschenrechtsorganisation


Der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration FFM e.V. wurden kürzlich zwei Beschlüsse auf einstweilige Verfügung des Frankfurter Landgerichts zugestellt, in denen auf Betreiben der Lufthansa und zweier Piloten dem Verein FFM e.V. DM 500.000 Geldstrafe angedroht wurde, falls ein Foto der beiden Piloten nicht von einer konzernkritischen Webseite verschwände. Nur: es ist nicht die Webseite der Forschungsgesellschaft http://www.ffm-berlin.de , sondern eine ganz andere: http://www.deportationclass.come . Hintegrund: die Forschungsgesellschaft hatte einmal als Postanschrift für "kein mensch ist illegal" gedient.



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08.06.2001:

Radios gegen Deportation - Infos zum Tag X gegen die Lufthansa im Internet


junge welt, 08.06.2001   Die Juni-Ausgabe der deportation.class, einer gemeinsamen Zeitung des Netzwerkes »kein mensch ist illegal« und der Initiative "Libertad!", titelt: "Fliegen ist freiwillig". Dem pflichtet das im Rhein-Main-Gebiet zu hörende Resistenz-Radio bei. Und räumt dem Thema der herrschenden Asyl- und Flüchtlingspolitik nun einen Sendeplatz ein. Täglich von 12 bis 13 Uhr, auf dem alternativen Radio X (UKW 101,4 MHz, Kabel 99,58 MHz und live im Internet www.radiox.de/live).

In und um Frankfurt/Main zu hören sein wird das Interview mit Ricardo Dominguez (O-Ton mit Simultanübersetzung), ein aus New York stammender Pionier virtueller Aktionsformen, der über die Entstehung und Motivation des "Hacktivismus" berichtet und in dem es um die Entwicklung des "elektronischen zivilen Ungehorsams" geht. Außerdem gibt es einen Beitrag von Onda Berlin zur "deportation.class"-Kampagne als Mobilisierung für die Online-Demo am 20. Juni, die parallel zur Aktionärsversammlung der Lufthansa AG stattfindet (mehr Infos dazu über http://go.to/online-demo).

Geplant ist, das Internet-Portal der Lufthansa zu blockieren, also ein Tag X im Internet. Hinzu kommen in der Sendung Berichte über den Verlauf der Demo vom 26. Mai zur Anbringung der Gedenktafel am Frankfurter Flughafen. Gegen den Willen der Fraport AG, der Betreiberin des Rhein-Main-Flughafens, fand Ende Mai eine Demonstration im Flughafen statt, an deren Ende die öffentliche Anbringung einer Gedenktafel für die Opfer der deutschen Abschiebepolitik stand. An dieser Aktion hatten über 300 Menschen teilgenommen.

Radio X ist zunächst in Frankfurt, und dann auch am Freitag im Raum Rüsselsheim/Mainz/Wiesbaden zu hören, hier von 13-14 Uhr (UKW 90,9 MHz auf Radio Rüsselsheim oder UKW 92,5 MHz via Rheinwelle Wiesbaden). Im Großraum Darmstadt/ Groß-Gerau wird die Sendung am 12. Juni von 18.05 bis 19 Uhr auf RadaR (UKW 103,4 MHz und in Groß-Gerau über Kabel: 97,0 MHz) ausgestrahlt.

Das Interview mit Ricardo wird außerdem über Internet auch an andere Freie Radios weitergegeben. Im Netz ist es zu finden unter: www.radio4all.net oder www.freie-radios.net.

Damit nicht nur für das Rhein-Main-Gebiet gilt: Fliegen und hören ist freiwillig.

Siehe auch auf dieser Seite in der Rubrik:  Radiosendungen



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Ab 28.05. 2001:

Net.activism - Ricardo Dominguez [Electronic Disturbance Theater] aus New York
on tour in Deutschland


Wenn große Firmen Teile ihres Geschäftbereiches ins Internet verlagern, dann ist es naheliegend, dass KonzernkritikerInnen ihnen mit ihren Aktivitäten auf dem Fuß folgen. Seit Ende der 90er Jahre schon wird überlegt, wie herkömmliche Protestformen in die virtuelle Welt übertragen werden können. Bislang am bekanntesten sind Online-Demonstrationen, so genannte "virtuelle Sit-Ins", wie sie vom "Electronic Disturbance Theatre (EDT)" seit 1998 systematisch erprobt werden. Anläßlich der Online-Demonstration während der Lufthansa-Aktionärsversammlung am 20. Juni 2001 stellt Ricardo Dominguez vom EDT zusammen mit den deutschen Online-AktivistInnen von Libertad! und kein mensch ist illegal Erfahrungen und Aussichten digitalen Protestes zur Diskussion.

Veranstaltungen: 28.05. München [19.00 Uhr Mufftahalle], 29.05. Frankfurt [19 Uhr bcn-café],
30.05. Köln [19 Uhr Kunsthochschule fuer Medien], 31.05. Leipzig [19 Uhr Uni-örsaalgebäude], 01.06. Hamburg [19. Uhr Hochschule für Wirtschaft und Politik], 02.06. Berlin [Humboldt Universität]

Veranstaltungskalender


RICARDO DOMINGUEZ war Mitglied des Critical Art Ensemble (CAE) von 1987 bis 1995 und beschäftigte sich frühzeitig mit Konzepten von "elektronischem zivilen Ungehorsam". Ende 1997 gründete er zusammen mit Stefan Wray, Brett Stalbaum, Carmina Karasic das Electronic Disturbance Theatre (EDT), das auf der "Ars electronica" 98 zum Thema "Infowar" für Furore sorgte. Am 1. Januar 1999 brachte EDT den "Disturbance Developer Kit" heraus - ein Software-Paket, das virtuelle Protestformen allgemein zugänglich machte. Besondere Bedeutung erlangte Ricardo Dominguez Homepage während des Toywar, dem Domain-Namen-Krieg des mittlerweile pleite gegangenen Spielwarenversands "Etoys.com" gegen die kleine schweizer Künstlergruppe "etoy". Weil von Dominguez Website aus virtuelle Sit-ins vor dem Internet-Portal von "Etoys.com" organisiert wurden, nahm die Internet-Kontrollbehörde ICANN für einige Tage alle Seiten THING.NET vom Netz. Dominguez hat drahtlose Breitbandnetze zur Unterstützung der Zapatisten in Chiapas mitentwickelt und ist außerdem einer der Herausgeber der "THE THINGNYC REVIEW" und Mitarbeiter von Fakeshop .

Interviews mit Ricardo Dominguez



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Ab 28.05. 2001:

CD-Release: "let's <go.to/online-demo - stop deportation business"  von Kanak Attak + Libertad! + kein mensch ist illegal


28.05.2001   Die CD "Let`s <go.to/online-demo - stop deportation business" erscheint heute in limitierter Auflage. Die Co-Produktion von Kanak Attak, Libertad! und kein mensch ist illegal enthält neben vollständigen und offline lesbaren websites grundlegende Texte zu Abschiebungen, Netzaktivismus und der Deportation.Class Kampagne. Grafiken wie eine Deportation.Class Plakatausstellung und eine Diashow, in der rassistische Stereotypen aufs Korn genommen werden sowie Videoclips lockern die Texte auf, die mit einer Anleitung zur Online-Demonstration schliessen. Produziert mit freundlicher Unterstützung von Netzwerk Selbsthilfe. Solidaritätsbeitrag 5,- DM.

Online-Demonstration Infoset Vollversion:
Die CD "Let`s <go.to/online-demo - stop deportation business" und ein Reader "Online-Demonstration against Deportation Business" (50 Seiten A4, Umschlag farbig) sowie die Zeitung, das Plakat, Flyer und Postkarten - und all dies in einer reissfesten Plastiktüte mit Deportation.Class Logo. Limitierte Auflage! Nur solange der Vorrat reicht. 9,99 DM (Solidaritätsbeitrag).

Jetzt:   bestellen!



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11. - 20. Juni 2001:

Kölner Aktionstage gegen das deportation-business der Deutschen Lufthansa AG


Im Mai 1999 starb der Sudanese Aamir Mohammed Ageeb an Bord einer Lufthansa Maschine nach Kairo. Ageebs Tod war der Auslöser für das bundesweite Netzwerk "kein mensch ist illegal" eine internationale Kampagne gegen Abschiebungen durch die Lufthansa zu starten. Mit vielfältigen Aktionen auf Flughäfen, vor Reisebüros, im Internet und Projekten wie der Ausstellung ist es seit dem gelungen, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und auf die Mitverantwortung der Lufthansa bei der unmenschlichen Abschiebepraxis aufmerksam zu machen. Es handelt sich dabei nicht um eine Boykottkampagne. Vielmehr werden Fluggäste und Flugpersonal zur Zivilcourage und zum Handeln gegen Abschiebungen aufgerufen. Die Kampagne blieb nicht ohne Wirkung. Die Pilotenvereinigung Cockpit fordert ihre Mitglieder auf, sich in jedem Fall davon zu überzeugen, dass Passagiere freiwillig mitfliegen und "passengers not willing to travel" nicht zu transportieren. Vorläufiger Höhepunkt der Aktionen waren die Tumulte auf der Jahreshauptversammlung der Lufthansa AG im Juni letzten Jahres im ICC in Berlin. Dort forderten neben "FlugbegleiterInnen gegen Abschiebungen", AktivistInnen von "kein mensch ist illegal" sowie kritische Aktionäre das Ende der "deportation class". Vorstandssprecher Jürgen Weber kündigte daraufhin an, Verhandlungen mit der Bundesregierung über die Befreiung von der Beförderungspflicht für sogenannte "deportees" zu führen. Seine Ankündigung, auf das Geschäft mit der Abschiebung zu verzichten, blieb bisher folgenlos. Daher wollen wir unsere Forderungen auf der diesjährigen Hauptversammlung erneut entschieden vortragen und den Vorstand und die Aktionäre der Lufthansa AG an das Versprechen des Vorstandsvorsitzenden erinnern. Stop deportation business!

Wer Aktien der Lufthansa AG besitzt, sollte die Stimmrechte dem Dachverband der kritischen Aktionärinnen und Aktionäre übertragen.
Telefon: 0221- 5 99 56 47    Email: dachverband@kritischeaktionaere.de

Veranstaltungsprogramm: aktionstage köln


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13.05.2001  Rundbrief Online-Demo

Im folgenden veröffentlichen wir eine Erklärung zur Unterstützung der für den 20 Juni geplanten Online-Demonstration gegen Lufthansa. Wir bitten alle Personen, Gruppen, Initiativen und Organisationen, die die Online-Demo unterstützen und teilnehmen wollen, diese Erklärung zu unterzeichnen und an andere Interessierte weiterzugeben. Diese Erklärung wird mit den bis dahin eingegangenen UnterzeichnerInnen veröffentlicht in der "deportation.class/so oder so-extra"-Zeitung, die Ende Mai rechtzeitig zur Online-Demo erscheinen wird. Außerdem wird die Liste hier fortlaufend aktualisiert.Die Namen sowie Funktionen & Ortsangaben werden veröffentlicht, die Email-Adressen jedoch nicht: sie dienen lediglich der Versendung von weiteren Infos an die TeilnehmerInnen.
Die Unterschriften bitte elektronisch an yes2demo@yahoo.com übermitteln - oder an die unten angegebene Postadresse senden. Bitte teilt uns auch eure eMail-Adressen mit, damit wir euch auf dem laufenden halten können.

UnterzeichnerInnen, die selber eine Internetpräsenz betreiben bitten wir, einen Link zur Online-Demo-Seite zu setzen. Buttons & Banners finden sich im Download-Bereich.

Diese Erklärung gibt es auch als Kopiervorlage im .pdf-Format

Online-Demonstration gegen Lufthansa
Post: Online-Demo c/o Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin
Tel: 0177-5029083 - eMail: online-demo@gmx.net
http://go.to/online-demo
http://stop-depclass.scene.as


Online-Demonstration am 20. Juni 2001: against deportation.business
Abschiebung hat einen Namen: Lufthansa - goes offline!

Wir machen mit!

+++ Die Lufthansa will den Ticketverkauf über Internet und Handy massiv ausbauen. Im Jahr 2005 solle jedes vierte Flugticket online gekauft werden. Die Zahl von 250.000 Buchungen über die Internetseite im vergangenen Jahr solle 2001 verdoppelt werden. [dpa, So 04 Mär. 2001 14:20 MEZ] +++

Deutschland schiebt jährlich 40.000 Menschen ab, davon 30.000 im Luftverkehr als menschliches Stückgut. Der Mensch wird zum "Schübling" - und der wird bei Bedarf gefesselt, geknebelt oder betäubt. Und die Lufthansa AG verkauft den Löwenanteil dieser als "deportee-tickets" gekennzeichneten Flugscheine. Zweimal bereits bedeutete diese Deportation.Class den Tod: Kola Bankole (1994) und Aamir Ageeb (1999) überlebten ihre Deportation nicht. Beide starben durch die Hand von BGS-Beamten, beide saßen in einem Flugzeug der Lufthansa.

Wir protestieren gegen das Deportation.Business. Wenn Konzerne wie die Deutsche Lufthansa AG ins Internet gehen, dann soll unsere Empörung über das gleichermaßen einträgliche wie auch tödliche Geschäft nicht nur auf der Straße stehen. Denn auch der Datenhighway eignet sich zur "Sitzblockade". Anreisen muss dazu niemand. Das massenhafte und zeitgleiche Einloggen ins Internet ist notwendig, damit der Zugang zur Homepage der Lufthansa AG durch zigtausende Internetnutzer/innen als Zeichen des Protestes versperrt wird. Ähnlich wie bei einer Sitzblockade rufen deshalb die Initiativen kein Mensch ist illegal und Libertad! für den 20. Juni 2001 parallel zur Aktionärsversammlung der Lufthansa in Köln zu einer ONLINE-DEMONSTRATION gegen Abschiebung und Deportation auf.

"They won't have your names when you ride the big airplane,
All they will call you will be 'deportees'."
(Woody Guthrie)

Wir machen mit! Wir unterstützen die Online-Demonstration und rufen zur Teilnahme auf:

Liste der Unterzeichner/innen

(Gruppen-) Name- Funktion/Zweck/Stadt - EMail-Adresse
.....

Unterschriften bitte elektronisch an yes2demo@yahoo.com übermitteln - oder an die obige Postadresse senden - oder mittels Formular


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10.05.2001: Lufthansa Goes Offline - am 20. Juni, 10 Uhr [8.00 GMT]

Während der Lufthansa Hauptversammlung am 20. Juni soll das Internetportal des Konzerns blockiert werden.


Etwa 40 000 Menschen werden Jahr für Jahr aus Deutschland abgeschoben. Über 100 mal am Tag werden Menschen, die kein Verbrechen begangen haben, ausser jenem, Migrantin oder Flüchtling zu sein, unter Zwang und Gewalt ausser Landes verfrachtet. Die Ausländerverwaltungsbehörden und Polizisten können dabei bequem auf das weltweite Verbindungsbetz der Deutschen Lufthansa AG zurückgreifen. Der Konzern stellt seine Direktflüge für Abschiebungen zur Verfügung und macht sich so nicht nur zum Handlanger der rassistischen Bürokratie, sondern verdient damit auch noch gutes Geld: deportation business.

Wir fordern von der Lufthansa AG, sich aus dem schmutzigen Geschäft mit den Abschiebungen zurückzuziehen. Um dieser einfachen Forderung Nachdruck zu verleihen, rufen wir all jene, die dem zustimmen, zu einem Aktionstag auf. Am 20. Juni 2001 findet die Aktionärinnen- und Aktionärsversammlung der Lufthansa AG in Köln/Deutschland statt. Dort will der Vorstand der Öffentlichkeit und den AnlegerInnen eine gute Bilanz und leuchtende Zukunftsaussichten präsentieren. Wir werden deutlich machen, dass es gute Zukunftsaussichten nur gibt, wenn der Konzern von den Abschiebeflügen zurücktritt: mit Protestaktionen rund um die Kongresshalle, und erstmals auch mit einer Internet-Demonstration. Da die Lufthansa sich selbst als Netzkonzern zu vermarkten sucht, wird sie auf eine virtuelle Massendemonstration vor ihrem Internetportal besonders empfindlich reagieren.

Weitere Informationen unter
http://go.to/online-demo oder http://stop-depclass.scene.as

Dort wird auch eine Online Protest Software zum download bereitgestellt, die vor der Online Demonstration herunterzuladen ist.


kein mensch ist illegal und Libertad!



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10.05.2001  Online-Demonstration beim Ordnungsamt Köln angemeldet. Dokumentation.


Von : online-demo <online-demo@gmx.net
An : ordnungsamt@stadt-koeln.de
Datum : Donnerstag, 10. Mai 2001, 12:39
Betreff: Anmeldung einer virtuellen Demonstration

====================== Original Nachrichtentext ===================

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit melde ich folgende Demonstration an:

Datum: 20.06.2001, 10.00 Uhr

Ort: http://www.lufthansa.com

Thema: Stop Deportation Business

Versammlungsleiter: Jan Hofmann
Stellvertretende Versammlungsleiterin: Anne Morell

Anschrift: online-demo@gmx.net

Erwartete TeilnehmerInnenzahl: 40 000


Mit freundlichen Grüssen, Jan Hofmann



mailto:online-demo@gmx.net


================= Ende des Original Nachrichtentextes =============



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07.03.2001  kein mensch ist illegal und Libertad! rufen zur Blockade der Lufthansa-Homepage auf.


Online-Demonstration gegen "Deportation Business"

Die Deutsche Lufthansa AG steht aufgrund ihres Geschäfts mit Abschiebungen immer stärker in der Kritik. Vor Flugschaltern und Reisebüros, selbst auf der jährlichen Aktionärsversammlung protestieren antirassistische Gruppen gegen das "deportation business" der Fluglinie. Das Netzwerk kein mensch ist illegal [http://www.contrast.org/borders/kein] und die Solidaritätsinitiative Libertad! [http://www.libertad.de] planen nun, diese Proteste ins Internet auszuweiten.

Wenn Konzerne, die mit Abschiebungen Geld verdienen, ihre grössten Filialen im Netz aufbauen, dann muss man auch genau dort demonstrieren. Ähnlich wie bei einer Sitzblockade soll der Zugang zur Homepage der Lufthansa AG durch tausende InternetnutzerInnen zeitweise versperrt werden. Aber das geht nur, wenn viele mitmachen. Kein mensch ist illegal und Libertad! rufen deshalb internationale und deutsche Gruppen auf, sich an den Vorbereitungen der Internet-Demo zu beteiligen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest, aber für den Tag X erwarten wir mehrere tausend TeilnehmerInnen.

Über 30.000 Menschen werden jedes Jahr per Flugzeug aus Deutschland abgeschoben - und die Lufthansa mit ihrem "weltumspannenden Verbindungsnetz" verkauft den Löwenanteil der als "deportee-tickets" gekennzeichneten Flugscheine. Die Deportation Class bringt also beträchtliche Einnahmen, aber nicht nur das: seitdem am 28. Mai 1999 der Sudanese Amir Ageeb in einer Lufthansa-Maschine unter den Misshandlungen deutscher Grenzpolizisten zu Tode kam, sieht sich der Konzern mit lauter werdenden Forderungen nach einem Rückzug aus dem schmutzigen Geschäft konfrontiert. Nachdem kein mensch ist illegal auf die mögliche Haftung der Flugkapitäne im Falle der Tötung oder Verletzung von Zwangspassagieren hingewiesen hatte, empfahl die Pilotenvereinigung Cockpit ihren Mitgliedern, zukünftig keine Personen an Bord zu nehmen, die einen Transport ablehnen oder gar gefesselt sind. Und selbst die ÖTV forderte ihre im Lufthansa-Aufsichtsrat sitzenden Mitglieder auf, sich gegen das Geschäft mit den Abschiebungen einzusetzen.

Am empfindlichsten dürfte den Konzern-Vorstand jedoch getroffen haben, dass sich auch in den USA das verschlechterte Image zunehmend bemerkbar macht. In einem Artikel des Wall Street Journals vom 29. Januar 2001 wurde ausführlich über die öffentliche Diskussion um die Abschiebeflüge berichtet - keine gute publicity, wo man die USA gerade zum "Zukunftsmarkt" erklärt hatte. Und den will Lufthansa durch das Internet erobern. Der eCommerce-Bereich, der jetzt noch weniger als 10% der Buchungen verzeichnet, soll im Jahr 2005 schon 40% der gesamten Umsätze erwirtschaften.

So verlockend gewinnträchtig, so anfällig ist der elektronische Kapitalismus. Zusammen mit der Siemens AG, der Deutschen Telekom und dem BKA ist die Lufthansa deshalb am "Arbeitskreis zum Schutz von Infrastrukturen" beteiligt, der abseits der Öffentlichkeit Massnahmen zur polizeilichen Kontrolle des Netzes vorbereitet. In den Vorstandsetagen fürchtet man Hackerattacken, wie sie bereits yahoo, CNN und Microsoft trafen - und vielleicht mehr noch die Ausweitung politischer online-Proteste. Wie empfindlich Lufthansa auf Kritik aus dem Netz reagiert, wurde schon im Oktober 2000 deutlich, als der Konzern seine AnwältInnen anwies, einem Aktivisten von kein mensch ist illegal Unterlassungsgelder anzudrohen, falls nicht eine kritische Plakatausstellung aus dem Internet verschwinde. Dieses recht konventionelle Vorgehen führte jedoch nur dazu, dass sich weltweit dutzende Internetprojekte gegen die Zensurversuche solidarisierten und die Ausstellung durch Spiegelung auf ihren Servern weitere Verbreitung fand.

Man darf gespannt sein, wie die Lufthansa auf die online-Demo reagiert. Der Konzern verfügt über enorme Rechenkapazitäten für seine Internetpräsenz. Sollte es trotzdem gelingen, die Homepage wie geplant zu blockieren, würde dies sicherlich nicht das Vertrauen der KundInnen fördern, die zukünftig nicht mehr im Reisebüro, sondern im Internet buchen sollen. Wir sind optimistisch und setzen darauf, dass die Kritik an den Abschiebeflügen schon so breite Kreise erreicht hat, dass eine grosse Demonstration mit internationaler Beteiligung zustandekommen wird. Proteste auf Flugschaltern wird es natürlich weiterhin geben. Damit computerunkundige DemonstrantInnen aber auch per Mausklick teilnehmen können, wird noch rechtzeitig vor der Internet-Demo eine Protest-Software veröffentlicht.

kein mensch ist illegal und Initiative Libertad!



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