aphasie b-008:


mikro: paranoia macht dissidenz
makro: schizo-opposition im aphasie-baum

 

[soundtrack audiofile: big black - bazooka joe (auf atomizer, ca. 1988)]

Kommunique Nr. 1:
uns ist ein baum gewachsen. aus uns, in uns. eingewachsen, herausgewachsen, totgewachsen, v- und z- und erwachsen. die natur, der erste baum unter allen, der natürliche feind, denaturiert heimlich das durch den seinszustand der virtualität beschützte künstliche universum. bislang gehegt und gepflegt wie ein topographisch nivellierter garten, dos-befehle wurden zum unkrautjäten benutzt, jedes neue fenster ein geschaffener klon gegen die monströse herrschaft der bäume. doch nun: der drang nach draussen macht wieder allenthalben sichtbar: baum überall. und wie anders machen, als baum?

das biografisch eingeschiebene wir wird nicht abgelegt, auch ein baum.
schuldig, ja gewiss, ganz und gar. doch schuld ist nur ein weiterer baum.
entschuldigen, erklären, rechtfertigen – schon wieder baum.
das mühlradgleiche feststellen der unentrinnbarkeit: baum.
noch diese verquast-halbherzige selbstkritik: baum, und obendrein lächerlich. baum, baum, baum.

keine andere lösung mehr wissen als: das böse, die bäume wuchern in uns. (die kurve auf die couch kriegen.) links, die eigentlich rechts sind. und schon das wort, wie jedes wort und wie das wort eigentlich (das sowieso auch) ist gleich baum und baum ist gleich scham ist gleich virtuell tod. und damit haben uns die bäume in die enge getrieben. hin zur konsequenz, essenz und finalität, bereits nach 14 zeilen. drang, drängen, auch ein ziehen, ein hingezogenwerden, im wahn des reduzierens, ein trip hin zur verbarrikadierten baumexistenz. ekstatischer anlauf, ein einziger beschleunigender, sich überschlagender, sich bald selbst vergessender blinder flug mit blutig geschlagenen knien in den baum hinein. und dieser baumtrip heisst suchen nach dem finalen einwortsatz, der alle bäume fällt und dabei und gerade deswegen wieder nur noch grösserer, mächtigerer baum ist. denn erst jetzt wird deutlich: "noch der Baum, der blüht, lügt", war also doch ein richtiger satz. denn so war das vielleicht gemeint.

doch nun geständnis, auch wenn es nur einen neuen baum aufrichtet. keine spässe darüber: baum. diskussion war lange genug. an ihrem ende stand doch jedesmal nur: baum. nichts – aber auch gar nichts ist klar. auch deswegen: baum. die bäume sind längst unter uns – aus ende schluss. baum.

verzettelt, nicht praktikabel, spleenig-versponnen, um nicht zu sagen: einfach durchgeknallt, weil ohne realitätssinn die verzweifelten versuche, sich davon freizumachen. gänzlich. war das nicht länger existente wir nicht dagegen angetreten? moralisierender zugang scheidet aus. stimmungskanonen sind jetzt montiert: klare richtung, gekaufter rausch, verkaufte seele. ärmelschoner, nickelbrille und aktennotiz. jeder baum ein gitterstab und doch das ganze! polemischer zugang scheidet aus, sei er noch so schnell. keine kategorien widerstehen, denn auch die sprache hat die seuche des bäumischen. jede, wohlgemerkt. noch ein zugang, der ausscheidet. ende der bewegung im traditionellen sinne. selbstaufhebung, gerade eben juridfiziert. nonsense is better than no sense at all, war früher, denn so ist eben nicht.
nein – wirklich nicht. dieser widerstand muß anders organsiert sein.
. þÿ. ÿÿÿÿ . À F. sey.um Sordoc . odcumnt.6 ô9²q