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poster by hallodrillard on December 08, 1999 at 01:31:48:

in reply to: fou15 poster by hallodrillard on December 08, 1999 at 01:29:31:

: Über die Grundthese des Buches - daß es nie eine Unterdrückung des Sexus gegeben hat, sondern vielmehr den Zwang, von ihm zu sprechen, ihn zu vermehren, ihn zu gestehen, auszudrücken und zu produzieren -, darüber wäre viel zu sagen. Daß die Repression des Sexes nur eine Falle ist, um eine ganze Kultur den sexuellen Imperativ auszuliefern, und ein Alibi, um dies zu verbergen -, dem stimmen wir zu. (Bemerken wir gleichwohl, daß diese Anweisung zum Sprechen der guten alten Verdrängung wenig voraus hat: Der Unterschied zwischen Verdrängung und erzwungener Rede liegt nur in der Wortwahl.)

Was bleibt dann also von den Grundgedanken des Buches? Foucault setzt an die Stelle einer negativen, reaktiven und transzendenten Machtkonzeption, die sich auf das Verbot und das Gesetz stützt, ein positives, aktives, immanentes Konzept - und das ist in der Tat entscheidend. Man ist unweigerlich frappiert von der Übereinstimmung zwischen dieser neuen Version der Macht und der von Deleuze oder auch Lyotard propagierten neuen Fassung des Wunsches. In ihr ist nicht länger vom Mangel oder vom Verbot die Rede, sondern vom Dispositiv, der positiven Ausbreitung der Ströme und der Streuung der Intensitäten. Diese Koinzidenz ist nicht zufällig, sondern bedeutet einfach, daß die Macht bei Foucault die Stelle des Wunsches einnimmt.


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